Produktionsmanager Michael Macht verlässt VW

Hamburg. Der VW-Konzern und Michael Macht gehen fortan getrennte Wege. Der für den Geschäftsbereich Produktion verantwortliche Topmanager legt sein Vorstandsmandat mit sofortiger Wirkung nieder und "verlässt Volkswagen in gegenseitigem Einvernehmen", wie das Wolfsburger Unternehmen offiziell mitteilte. "Bis zur Berufung eines Nachfolgers wird Thomas Ulbrich, Vorstand für Produktion der Marke Volkswagen Pkw, die Aufgaben kommissarisch übernehmen", heißt es in der Verlautbarung weiter.

In einer Stellungnahme zu der Personalie auf höchster operativer Ebene erklärte der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn: „Michael Macht hat das Volkswagen-Produktionssystem weiterentwickelt. Wir danken ihm für seine Leistung“. Macht selbst kommentierte seine Demission mit den Worten: „Der Volkswagen-Konzern mit seinen Mitarbeitern ist ein einzigartiges Unternehmen, dem ich viel verdanke. Ich bin überzeugt, dass der Konzern wie in den zurückliegenden Jahren erfolgreich und nachhaltig wachsen wird".

Nach VW-Angaben konnte der Mehrmarkenkonzern unter Machts Ägide das weltweite Produktionsnetzwerk deutlich erweitern und das jährliche Fertigungsvolumen von 6,7 Millionen Fahrzeugen im Jahr seines Amtsantritts 2010 auf nahezu 10 Millionen Einheiten erhöhen. Aus früheren Tätigkeiten hatte Macht vielfältige Erfahrungen rund um Restrukturierungs- und Organisationsprojekte mitgebracht. In jüngster Zeit war die 53-jährige Führungskraft allerdings VW-intern in die Kritik geraten. So hatte der einflussreiche VW-Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh vor Kurzem moniert: "Unsere Kollegen zahlen die fehlerhafte Aufstellung und mangelnde Verfügbarkeit der Produktionsanlagen mit Mehrarbeit und Sonderschichten".

Macht ist diplomierter Maschinenbauingenieur und hatte nach der wissenschaftlichen Arbeit im Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation seine industrielle Karriere 1990 als Fachreferent für Motorenplanung bei Porsche in Stuttgart begonnen. Vier Jahr später betraute ihn der damalige Porsche-Lenker Wendelin Wiedeking mit der Geschäftsführung der Beratungsgesellschaft Porsche Consulting. Nach weiteren vier Jahren übernahm Macht im Vorstand des Sportwagenbauers Porsche die Zuständigkeit für das Doppelressort Produktion und Logistik. Nach Wiedekings Entlassung arbeitete der gebürtige Schwabe von 2009 bis 2010 als Vorstandsvorsitzender der Porsche AG und fungierte zugleich als Vorstandsmitglied der Holding Porsche SE. "Er war maßgeblich daran beteiligt, die Grundlagen für eine erfolgreiche Integration der Porsche AG in den Volkswagen-Konzern zu schaffen", so das aktuelle Kommuniqué aus Wolfsburg.