Milton Keynes. Renault hat mit seinem vernetzten Navigations- und Infotainmentsystem R-Link einen Vergleichstest mit sechs weiteren Lösungen gewonnen. Der französische Autohersteller verwies Audi mit Connect auf den zweiten Platz, knapp dahinter folgt Mercedes mit Comand Online. Überraschend schlecht schnitt BMW mit Connected Drive ab: Die Münchner gehören zu den Pionieren des vernetzten Autos und haben über alle Baureihen ein flächendeckendes Angebot am Start. BMW kam lediglich auf den vorletzten Platz. Nur Citroen mit Connect Apps schnitt schlechter ab. Opel belegte mit IntelliLink Platz vier und Toyota mit Touch 2 Go Platz fünf.
Die Untersuchung wurde von der britischen Technologieberatung SDB durchgeführt. Dabei bewerteten Experten die Systeme hinsichtlich ihrer Funktionen und Bedienbarkeit. Zusätzlich testeten Konsumenten die Navigations- und Infotianmentlösungen in der Praxis. Renault und Audi stehen sowohl bei den Experten als auch bei den Verbrauchern am Höchsten in der Gunst - so eine der zentralen Aussagen der Studie. "Von allen Systemen, die wir kürzlich getestet haben, bewies R-Link von Renault durchgehend, das es das intuitivste und am einfachsten zu bedienende System ist", so David McClure, Director of Research and Consulting bei SBD.Das sprachgesteuerte beziehungsweise mit Lenkradschaltern zu bedienende System ist für das mittlere Preissegment im Volumenmarkt konzipiert. Insgesamt erhielt Renault 85 Prozent der Punkte.Renault und Audi top - BMW enttäuscht
Auf Platz zwei liegt Audi mit 78 Prozent, dicht gefolgt von Mercedes mit 75 Prozent. Opel folgt mit 73 Prozent. Während R-Link und IntelliLink von Opel unter 600 Euro kosten, sind die Systeme von Audi und Mercedes im oberen Preissegment angesiedelt, so dass dafür schnell über 2000 Euro aufgerufen werden. Die Test haben gezeigt, dass es keine Korrelation zwischen dem Preis und der guten Bedienbarkeit gibt, wie die Studienautoren hervorheben. BMW habe mit 67 Prozent unterdurchschnittlich abgeschnitten, obwohl Connected Drive zu den teuersten Lösungen gehöre. Vor allem der Drang, mit dem Smartphone Schritt zu halten, also immer schneller immer mehr Funktionen ins Auto zu bringen, führt laut SDB zu einer deutlich schlechteren Bewertung bei der Bedienbarkeit. Während der Untersuchung hätten sich 60 Prozent der Verbraucher in den Menüs selbst bei einfachsten Funktionen verirrt. Nur in 40 Prozent aller Fälle hätten sie ohne Hilfestellung die Bedienung hinbekommen.
Toyota und Citroen mit ihren vergleichsweise günstigen Lösungen erhielten 68 bzw. 54 Prozent der Punkte. Alle getesteten Systeme hätten einzigartige und interessante Funktionen, jeder Hersteller habe klare Stärken gegenüber anderen Lösungen, betonte die Technologieberatung. An der Studie nahmen 16 Konsumenten teil. Es wurden 200 Stunden Praxistests und 70 Stunden Filmmaterial zur Kunden- und Experten-Evaluation ausgewertet.