Hamburg. Ein jeder Waldschrat und Einsiedler wird tief durchatmen: Die umstrittene Pkw-Maut, wie sie Verkehrsminister Alexander Dobrindt plant, werden weit abseits der Metropolen lebende Automobilisten aller Voraussicht nach zurückfordern können. Dies meldet "Der Spiegel". Die Kosten für die Vignette würden auf Antrag vollständig erstattet, sofern der Halter nachweisen kann, dass sein Kraftfahrzeug "im gesamten Entrichtungszeitraum" nicht auf Autobahnen und Bundesstraßen genutzt wurde, zitiert das Nachrichtenmagazin aus dem aktuellen Entwurf des CSU-Politikers.
Zwar gehe das Ministerium davon aus, dass mehr als 99 Prozent aller Pkw-Besitzer auch Fernstraßen des Bundes benutzen, schreibt das Blatt. Indirekt bedeute dies aber, dass mehrere Hunderttausend Deutsche die Maut zurückverlangen könnten. Dobrindt wolle die Erstattung deshalb kompliziert gestalten. So sei etwa denkbar, dass Pkw-Besitzer per Fahrtenbuch oder Kilometerstand nachweisen müssten, dass sie keine Bundesfernstraßen benutzt hätten. Das Gegenteil sei jedoch nur schwer zu beweisen, gibt "Der Spiegel" zu bedenken, weil die bei der Kontrolle erfassten Daten unverzüglich gelöscht werden sollen, sobald feststeht, dass die Infrastrukturabgabe entrichtet worden ist. (Mit Material von dpa)