Hamburg. Die deutschen Autobauer BMW, Daimler und VW stehen vor harten Auseinandersetzungen um ihre Sparpläne. „Wir erwarten einen heißen Herbst rund um unser neues Effizienzprogramm“, sagte ein hochrangiger VW-Manager der Automobilwoche. Konzernchef Martin Winterkorn will fünf Milliarden Euro sparen und die Rendite 2017 auf mindestens sechs Prozent steigern. Mit Blick auf die konkrete Gestaltung des Sparkurses kündigte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh bereits Widerstand an: „Schon jetzt ist klar, dass es an dem einen oder anderen Punkt auch richtig krachen wird“.
Auch Daimler sieht sich nach der Bekanntgabe seiner Sparpläne in der Kritik. Über alle Geschäftsfelder hinweg will der Konzern in diesem Jahr mithilfe mehrerer Effizienzprogramme rund vier Milliarden Euro einsparen. Umstritten ist etwa die Strukturreform der Niederlassungen. „Überhaupt nicht nachvollziehbar ist es für die Betriebsräte, dass selbst wirtschaftlich hoch profitable Betriebe verkauft werden sollen“, heißt es in einem Flugblatt der IG Metall. Laut Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht „wird die geplante Neuausrichtung in der vorgestellten Form von uns nicht akzeptiert“.
Bei BMW ist bereits eine Einigung gelungen: Der Nachfolger des Sechser wird ab 2017/2018 im Werk Dingolfing gebaut. Im Gegenzug hat der Betriebsrat einer Kürzung der Pausenbezahlung zugestimmt. Dadurch spart der Konzern pro Jahr über 35 Millionen Euro. Nun ringt die IG Metall um Investitionszusagen für das BMW-Stammwerk München.