Nach dem Willen des VdTÜV sollen alle Elektrotretroller künftig mit Blinkern ausgestatten werden. "Die Erfahrungen der vergangenen Monate mit E-Scootern haben gezeigt, dass das Abbiegen im laufenden Verkehr häufig zu gefährlichen Verkehrssituationen führt", sagt der Geschäftsführer des Dachverbands, Joachim Bühler.
Eine Richtungsanzeige per Hand, wie bei Fahrrädern, hält er nicht für praktikabel: "E-Scooter-Fahrer sollten die Hände unbedingt am Lenker lassen, um die Stabilität des Fahrzeugs nicht zu gefährden. Nachfolgende Verkehrsteilnehmer sehen dann aber oft zu spät, wenn Elektrotretroller die Fahrtrichtung ändern oder die Spur wechseln."
Konkret fordert der VdTÜV, eine Verpflichtung zur Ausstattung von E-Scootern mit Fahrtrichtungsanzeigern zügig in die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) aufzunehmen. Hinter dem Wunsch steht offenbar auch eine Mehrheit der Bürger: Bei einer Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag des VdTÜV stimmten 70 Prozent der Teilnehmer der Blinkerpflicht zu.
In der Umfrage zeigten die Bürger auch Affinität zu weiteren Sicherheitsvorgaben: So sprachen sich 82 Prozent für eine Null-Promille-Grenze für E-Scooterfahrer aus. 73 Prozent waren für eine Helmpflicht. Und mit 58 Prozent ist sogar die Mehrheit dafür, dass E-Scooter-Fahrer mindestens einen Mofa-Führerschein vorweisen können müssen.
Der VdTÜV hält Möglichkeiten wie die Null-Promille-Grenze oder die Helmpflicht in der Praxis allerdings für "nur schwer durchsetzbar". Er plädiert daher für eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit. "Alle Beteiligten, allen voran E-Scooter-Verleiher, Händler und Behörden, sollten auf die Risiken der Elektrotretroller aufmerksam machen", sagte Bühler. "E-Scooter-Fahrer sind im fließenden Verkehr ohne Knautschzone oder Schutzkleidung unterwegs." Zudem müsse bekannter werden, dass bei der Nutzung von E-Scootern für den Konsum von Alkohol und Drogen die gleichen Regeln gelten wie beim Auto- und Motorradfahren.
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