Hamburg. VW-Chef Martin Winterkorn hat mit einem Machtwort Befürchtungen zur Aufgabe von Fabriken bei Volkswagen ausgeräumt. Vor seinen Führungskräften erklärte der Topmanager: „Manche vermissen vielleicht die großen, symbolträchtigen Aktionen. Aber ich sage: Wir werden keine Werke schließen.“ Mit dem Bestandsschutz trat er auch in der Belegschaft aufkommenden Sorgen entgegen, wonach mit dem neuen Effizienzprogramm des Autobauers tiefe Einschnitte an den Standorten einhergehen könnten.
Allein bei der Kernmarke Volkswagen will Winterkorn bis 2017 einen nachhaltigen Ergebniseffekt von fünf Milliarden Euro erzielen. „Bei den anderen Marken sind ähnlich anspruchsvolle Programme auf dem Weg“, so der Vorstandsvorsitzende des Wolfsburger Zwölf-Label-Konzerns. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte jüngst gesagt, man sei gar „in der Lage, wesentlich mehr als fünf Milliarden Euro zu sparen – da muss man nicht über Personal diskutieren.“
Nun läuft die Suche nach weiteren Optimierungsmöglichkeiten. So kündigte VW-Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer intern bereits an, Volkswagen „könne bei den A0- und A-Entry-Fahrzeugen die Anzahl an Radständen intelligent reduzieren, Beschaffungsvolumen bündeln und Bauteile stärker lokalisieren“. Entsprechende Kleinwagen, etwa der VW Polo, gelten als vergleichsweise margenschwach. Arno Antlitz, Finanzvorstand der Marke VW, forderte seine Kollegen auf: „Bringen Sie jetzt auch unangenehme Vorschläge auf den Tisch. Wann, wenn nicht jetzt?“ Die Arbeitnehmer ziehen mit; Osterloh betont: „Wir sind uns mit dem Vorstand einig: Die Beschäftigten sind die eigentlichen Experten.“