Hannover. Volkswagen Nutzfahrzeuge baut das europäische Kontingent des Pickup-Modells Amarok in Hannover. Dies hat der Vorstand des Volkswagen-Konzerns in seiner letzten Sitzung im Rahmen der aktuellen "Planungsrunde 59" beschlossen, wie VWN am Mittwoch mitteilte. Die Entscheidung steht demnach noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates der Volkswagen AG. Voraussichtlich ab Mitte des Jahres 2012 könnten laut VWN die ersten Pickups mit Doppelkabine im Werk in Stöcken vom Band rollen. Die Kapazität wird auf rund 40.000 Einheiten ausgerichtet. Dies entspricht den geplanten Absatzzielen des Amarok für Europa, Russland und einige weitere kleinere Märkte.
VWN-Chef Wolfgang Schreiber sagte laut Mitteilung: "Wir freuen uns, dass Management, Betriebsrat und Belegschaft es gemeinsam geschafft haben, den Amarok als zweites Standbein ins Werk Hannover zu holen und damit die bestehenden Arbeitsplätze auf lange Sicht zu sichern. Wir haben den Konzernvorstand überzeugen können, dass wir den Amarok am Standort Hannover wirtschaftlich produzieren können und werden alle Anstrengungen unternehmen, das Projekt zum Erfolg zu führen." Thomas Zwiebler, Vorsitzender des Betriebsrates von Volkswagen Nutzfahrzeuge, betonte: "Mit der Entscheidung zum Bau des Amarok wird die längst fällige und vom Betriebsrat eingeforderte Zusage des Unternehmens für ein zweites Standbein in Hannover umgesetzt." Derzeit wird dort der T5 gebaut. Nun, so Zwiebler, sei es an der Belegschaft von Volkswagen Nutzfahrzeuge, das in sie gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen und "mit dem Glanz von Amarok und T5 zur alten Stärke zurück zu finden".
Der Amarok ist laut VWN der erste und einzige in Europa gefertigte Pickup seiner Klasse. Mit dem Amarok steigt Volkswagen Nutzfahrzeuge in das Segment der Mittelklasse-Pickups ein, das weltweit ein jährliches Marktvolumen von zwei Millionen Fahrzeugen umfasse. Zunächst startete der Amarok in einer viertürigen Version als "Doppelkabine". Auf der Nutzfahrzeug-IAA wird derzeit der zweitürige "Singlecab" vorgestellt, der im nächsten Jahr auf den Markt kommen wird. Gebaut wird der Amarok derzeit von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Argentinien, am Standort Pacheco. Die Markteinführung des Amarok in Deutschland beginnt in diesen Tagen. Beim Amarok sieht Schreiber mittelfristig ein Potenzial von 200.000 Verkäufen im Jahr. In Argentinien kann Volkswagen pro Jahr maximal 100.000 Fahrzeuge fertigen. In Südamerika waren bis Ende August 8000 Einheiten verkauft worden, und es gingen laut VW 40.000 Bestellungen ein.