Insgesamt 250 Millionen Euro investiert der VW-Konzern in den Aufbau einer Ladeinfrastruktur für E-Autos in Europa. 36.000 Ladepunkte sollen bis 2025 eingerichtet werden, 11.000 davon durch das Kernlabel VW. Sie würden an den Volkswagen Standorten installiert, so der Konzern und bei den rund 3.000 Volkswagen-Händlern in größeren Städten.
Zugleich fordert das Unternehmen weitere, schnell wirksame Maßnahmen für mehr Ladesäulen in Deutschland.Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke Volkswagen: „Die Ladeinfrastruktur wird immer mehr zum entscheidenden Faktor für den schnellen Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland." Das Aufladen eines E-Autos müsse genauso einfach und selbstverständlich werden wie das Laden eines Smartphones. "Dafür brauchen wir vor allem deutlich mehr Ladesäulen im öffentlichen Raum sowie einfache Regeln für die Installation privater Wallboxen", so Ulbrich weiter.
Gemeinsam mit Audi, BMW, Daimler und Porsche baut Volkswagen zudem unter dem Dach von Ionity bis 2020 europaweit 400 Schnellladestationen mit bis zu 2.400 Ladepunkten an Fernstraßen und Autobahnen auf. Am Stammsitz Wolfsburg installiert VW gerade die ersten 28 Schnellladesäulen abseits der Autobahn.
VW kritisiert in einer Pressemitteilung die bisherigen Fortschritte der Bundesregierung: "Allein in Deutschland soll es laut Koalitionsvertrag bis 2020 mehr als 100.000 zusätzliche öffentliche Ladepunkte geben. Davon existiert bislang erst ein Bruchteil. Nach Überzeugung von Volkswagen ist hier auch ein stärkeres Engagement der Politik gefragt", schreibt der Konzern.
Nach Schätzungen von Volkswagen werden künftig rund 70 Prozent aller Ladevorgänge zu Hause oder am Arbeitsplatz stattfinden. Dafür will der Konzern über die Tochter Elli (Electric Life) ab 2020 Ladelösungen für Unternehmen und Privatkunden anbieten, so etwa Wallboxen und Verträge mit Grünstrom-Anbietern.
„Die E-Mobilität in Deutschland hat das Potenzial, zu einer echten Erfolgsgeschichte zu werden. Wenn Wirtschaft und Politik ihre Kräfte bündeln, können wir die Herausforderungen bei der Ladeinfrastruktur sehr schnell bewältigen – genauso, wie wir den technologisch getriebenen Strukturwandel in unserer Industrie nur gemeinsam schaffen werden“, sagt E-Mobilitäts-Vorstand Thomas Ulbrich. „Deutschland braucht einen Masterplan E-Mobilität.“
Wie das Portal electrive.net berichtet, liegen VW bereits mehr als 20.000 Vorbestellungen für den ID.3 vor. Ab 2020 solle das neue Modell auch in die Flotte des elektrischen Carsharing-Dienstes We Share aufgenommen werden, so electrive.net.
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