Dass der Aufbau des geplanten Netzes von Gigafactories ein finanzieller Kraftakt wird, weiß auch VW-Technikvorstand Thomas Schmall. Schätzungen, dass jedes der sechs Werke zwei bis drei Milliarden Euro kosten könnte, wollte er zwar nicht kommentieren. Dass viel Geld nötig sei, sei aber sicher. "Der Bau von Zellwerken ist extrem teuer", sagte Schmall dem "Handelsblatt". Genau deshalb müsse sich VW auch nach externen Geldgebern umsehen, mit denen zusammen man die Investitionen stemmen könne.
"Das alles wird so groß und so entscheidend für unsere Zukunftsfähigkeit sein, dass man sich sehr genau überlegen muss, wie man das wirtschaftlich gestaltet", sagte Schmall. Ein Börsengang der künftigen Batteriesparte sei hier eine mögliche Option. "Um wirklich die beste Lösung zu finden, schließen wir zunächst nichts aus - zumindest für das Zellgeschäft." Dabei gehe es aber nicht um die einzelnen Standorte, sondern um eine neue Holding darüber. "Ein einzelnes Zellwerk ließe sich nicht an die Börse bringen, das Ganze muss schon auf höherer Ebene zusammengefasst werden."
VW sucht derzeit Partner für die einzelnen Standorte der künftigen Gigafactories. Die Anteile von VW an den einzelnen Werken könnten dann in einer Holding gebündelt werden, und diese könnte VW dann später zum Teil an die Börse bringen. Konkrete Pläne gebe es aber noch nicht, hieß es. Zunächst müsse die Auswahl der konkreten Standorte und Partner abgewartet werden.
Fest stehen bisher nur zwei Standorte: Skellefteĺ in Nordschweden zusammen mit Northvolt und Salzgitter, wo VW nun allein baut. Gute Chancen auf den Zuschlag rechnet sich zudem der Seat-Stammsitz in Martorell bei Barcelona aus
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