Hamburg. Der Autohersteller VW baut zentrale Konzernstrukturen um und stellt sich in einer Reihe exponierter Positionen personell neu auf. Die bedeutsamsten Veränderungen stellte Vorstandschef Martin Winterkorn bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz am Stuttgarter Flughafen persönlich vor. "Unser Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und internationaler geworden", erklärte der Topmanager die Hintergründe von Restruktrurierung und Revirement . "Mit dem grundlegenden Umbau geben wir die richtige Antwort auf die gestiegenen Anforderungen. Gleichzeitig schaffen wir so alle Voraussetzungen, um den Konzern und seine Marken auch in einem schwierigeren Marktumfeld auf Erfolgskurs zu halten“. Zuvor hatte der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung den geplanten Maßnahmen zugestimmt. VW will in spätestens sechs Jahren zum Weltmarktführer aufsteigen; Grundlage des von Winterkorn getriebenen Vorhabens ist die Wachstumsstrategie 2018.
Über ein "Personalkarussell" bei VW war im Vorfeld schon stark spekuliert worden. Wie sich nun zeigt, trifft der Begriff "Riesenrad" das ganze Ausmaß der tief greifenden Veränderungen aber erheblich besser. So wird auf Konzernebene das neue Vorstandsressort "China“ geschaffen, um die Bedeutung des weltweit größten Absatzmarktes von VW nachhaltig zu unterstreichen. "In der Region China hat der Volkswagen Konzern im Geschäftsjahr 2011 rund 2,3 Millionen Fahrzeuge verkauft und ein anteiliges Operatives Ergebnis von 2,6 Milliarden Euro verbucht", heißt es im Unternehmen. Die Führung des neu geschaffenen Ressorts übernimmt Jochem Heizmann, bisher Konzernvorstand für Nutzfahrzeuge. Die Berufung Heizmanns ist ein herber Rückschlag für den Statthalter von VW im Reich der Mitte, Karl-Thomas Neumann, der bislang perspektivisch als einer der möglichen "Wiko"-Nachfolger gehandelt wurde.