Die Marke Volkswagen weist erste Erfolge ihres 2018 gestarteten Programms Transform.Together aus. Es soll die Produktion effizienter machen . "Wir werden in 2019 bei unserer Produktivität bei mehr als sechs Prozent Verbesserung liegen und erstmals seit 2013 die Produktionskosten pro Fahrzeug senken", erklärte der Vorstand für Produktion und Logistik, Andreas Tostmann.
VW spart so im laufenden Jahr 500 Millionen Euro ein. Im Zeitraum 2019 bis 2023 will die Produktion im Bereich Personalkosten, Beschaffungsnebenkosten und Sachgemeinkosten zwei Milliarden Euro einsparen. Insgesamt betragen die jährlichen Fabrikkosten der Marke Volkswagen rund zehn Milliarden Euro. Die Stammmarke hat 2019 - ohne das China-Geschäft - bisher rund 3,5 Millionen Autos produziert.
Man werde den eingeschlagenen Pfad weitergehen, so Tostmann. "Gerade in einer Zeit weltweiter wirtschaftlicher Unsicherheiten sind wir gut beraten, uns krisenfest zu machen", betonte er auf einer Management-Veranstaltung. "Das zu tun, was in unseren Händen liegt. Damit wir auf das vorbereitet sind, was nicht in unseren Händen liegt."
Das Unternehmen arbeitet daran, die Produktivität über alle Standorte bis 2025 um 30 Prozent zu steigern. Derzeit befinden sich dazu 220 Maßnahmen in der Umsetzung. Hintergrund der Maßnahmen sind etwa die hohen Investitionen, die der Wandel zur E-Mobilität und zum automatisierten Fahren nötig macht. Zusätzlich frei werdende Mittel können in diese Geschäftsbereiche fließen. Hier investiert VW über die kommenden Jahre Milliarden."Unser gesamter Personalkosten-Faktor liegt bei etwa 50 Prozent pro Jahr", sagte Tostmann. Er räumte ein, dass nicht an allen Standorten gleich hohe Einsparungen möglich sind. Bei Elektromodellen - hier fällt weniger Arbeit an als bei Verbrennungsmotoren - seien aber im Schnitt 15 bis 20 Prozent weniger Produktionskosten realistisch.
Eine höhere Gewinnkraft der Marke VW Pkw ist eines der Hauptziele von Vorstandschef Herbert Diess. Dafür soll auch die Zahl der Ausstattungs- und Modellvarianten sinken. Einsparungen bei VW soll auch der "Zukunftspakt" sichern, der bis 2020 unter anderem einen Jobabbau vor allem in der Verwaltung bringt. Dieses Programm war anfangs zwischen Management und Betriebsrat heftig umstritten. Parallel dazu stockt VW aber die Stellen in den neuen Bereichen und bei IT-Fachkräften auf. Unter anderem wird zusammen mit Siemens und Amazon eine "digitale Produktionsplattform" aufgebaut, mit der der Konzern die IT-Systeme vereinheitlichen will.
Die Produktion bei Volkswagen hat sich zudem das Ziel einer umfassenden Dekarbonisierung gesetzt. Als Zwischenschritt sollen die CO2-Emissionen der Werke bis 2025 gegenüber 2015 halbiert werden. Die Werte von 2015 bis zum ersten Halbjahr 2019 zeigen, dass das Unternehmen im Plan liegt: Die CO2-Emissionen pro produziertem Fahrzeug wurden um 22 Prozent gesenkt. (Mit Material von dpa)Lesen Sie auch:
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