Hamburg. Volkswagen richtet sich im Zuge seiner internationalen Expansion auch im Geschäftsbereich Beschaffung auf neue Chancen und Risiken ein. "Grundvoraussetzung für profitable Produkte ist ein erfolgreiches globales Management der Materialkosten", heißt es in VW-internen Unterlagen. "Die Beschaffung konzentriert sich dabei auf vier wesentliche Hebel: Rohstoffmanagement, Lokalisierung und Tiefenlokalisierung, Forum Materialkosten und Volumenbündelung".
Der sowohl auf VW-Konzernebene als auch bei der Kernmarke Volkswagen Pkw für die Beschaffung zuständige Vorstand Francisco Javier Garcia Sanz kündigte auf Anfrage der Automobilwoche für seine Geschäftsbereiche jüngst "kreative Lösungen" an. Als Beispiele für Betätigungsfelder, auf denen zusätzliche Aktivitäten zu erwarten sind, nannte der Topmanager im Rahmen der Jahrespresse- und Investorenkonferenz am VW-Stammsitz zu Wolfsburg "Hedging, Langzeitverträge und neue Lieferquellen".VW will Risiken rund um Rohstoffe reduzieren
Der Automobilhersteller aus Wolfsburg passt sein Beschaffungsmanagement weltweit neuen Herausforderungen an. So soll der Bedarf an besonders volatilen und preisintensiven Rohstoffen sukzessive gesenkt werden. Das für den Materialeinkauf zuständige Mitglied des Vorstands, Francisco Javier Garcia Sanz, stellt "kreative Lösungen" in Aussicht.
VW vertraut im weltweiten Wettbewerb auf seinen Vorteil beim Volumen
Ausweislich der vertraulichen VW-Dokumente soll etwa "eine intensivere Arbeit des Forums Materialkosten insbesondere in den Regionen die Profitabilität weiter steigern". Weiter heißt es in den Papieren: "Durch eine zentrale Vergabe soll bei globalen Projekten der Wettbewerbsvorteil Volumen voll ausgenutzt werden". VW-Chef Martin Winterkorn will den Wolfsburger Konzern bis spätestens 2018 zum weltweit ökonomisch und ökologisch führenden Fahrzeughersteller entwickeln.
"Beim Rohstoffmanagement werden konsequent alle Rohstoffe intensiv auf Risiken hin beobachtet", lautet eine weitere VW-Vorgabe. "Volatile und preisintensive Rohstoffe sollen weiter reduziert oder vermieden werden". Exemplarisch für letzteren Ansatz sind Garcia Sanz zufolge Bemühungen, "den Einsatz seltener Erden, die etwa in Magneten für Elektroantriebe benötigt werden, zu verringern".
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