Als einziger europäischer Hersteller glaubt BMW an eine Zukunft mit Wasserstoff-Pkw. Entwicklungsleiter Jürgen Guldner spricht mit der Automobilwoche über die aktuellen Testmodelle und eine langfristige Serienperspektive.
Herr Guldner, seit knapp einem Jahr ist Ihre Pilotflotte von 100 iX5 Hydrogen mit Wasserstoff-Brennstoffzellantrieb weltweit unterwegs. Welche Rückmeldungen bekommen Sie?
Wir sind mit den Fahrzeugen wirklich in allen Wasserstoff-Regionen unterwegs gewesen. Und egal in welchem Markt wir waren, haben unsere iX5 Hydrogen Begeisterung ausgelöst. Sogar in Weltregionen, von denen wir es vorher gar nicht erwartet hätten.
Welche waren das?
Der Mittlere Osten insbesondere. Das Interesse an Wasserstoff als Energieträger hat in Ländern wie Saudi-Arabien stark zugenommen. Deswegen haben wir uns entschieden, auch dort mit unseren Fahrzeugen vor Ort zu sein. Wir waren auch in Dubai, sind dann mit unseren Fahrzeugen in den Oman zum Green Hydrogen Summit, einer großen Wasserstoff-Konferenz gefahren. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Tempo das Thema Wasserstoff-Produktion dort vorangetrieben wird.
Wie unterschiedlich ist das Interesse an Wasserstoff-PKW in den jeweiligen Weltregionen?
Wir haben stark gespürt, wie weit das Thema jeweils in den Köpfen präsent ist. Klassische Wasserstoff-Regionen wie Japan und Korea sind weiter als andere Länder. Auch China ist längst mit einer langfristig angelegten Wasserstoff-Strategie unterwegs. Ursprünglich eher auf Nutzfahrzeugseite, aber die Idee, die Strategie auch auf ein PKW-Netz anzuwenden, wird spürbar angestoßen. Inzwischen gibt es chinesische PKW OEMs, die wie wir schon eine Pilotflotte einsetzen.