Hamburg. Daimler-Lenker Dieter Zetsche geht davon aus, dass sein Vertrag als Vorstandschef verlängert wird. "Im Moment spricht vieles dafür, dass ich weiter an der Spitze des Unternehmens bleibe", sagte er der Zeitung "Welt am Sonntag" am Rande der US-Automesse in Detroit. Der 59-Jährige würde dann bis 2018 im Amt bleiben; der Aufsichtsrat entscheidet im Februar über die Top-Personalie. Vorstandsverträge bei Daimler werden mittlerweile immer um fünf Jahre verlängert, hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in der vergangenen Woche berichtet.
Spekulationen über Kritik aus dem Aufsichtsrat an seiner Person wies Zetsche in dem Interview zurück. Er treffe sich mindestens fünfmal im Jahr mit dem Gremium. "Die Kritik, die Sie schildern, höre ich nicht", betonte er. In der Aufholjagd mit BMW und Audi setzt der Daimler-Chef vor allem auf Wachstumsregionen in Asien und die Vereinigten Staaten von Amerika. Zetsche: "Es ist klar, dass wesentliche Teile des Wachstums aus dem asiatischen Markt kommen werden, ein anderer aus den USA". Die Vertriebsstruktur im Reich der Mitte sei gestrafft und mit einer neuen Führung versehen worden – damit "werden wir in China wieder Gas geben können", so der Manager.Weitere Amtszeit für Zetsche
Der Vorstandsvorsitzende des Daimler-Konzerns rechnet damit, dass sein Vertrag verlängert wird. Derzeit spreche "vieles dafür, dass ich weiter an der Spitze des Unternehmens bleibe", erklärte der Topmanager jüngst in einem Interview. Im Konkurrenzkampf mit Audi und BMW erwartet Zetsche neuen Schwung aus Asien und den Vereinigten Staaten von Amerika.
Anhebung der Produktivität
Neben geplanten Einsparungen in Milliardenhöhe führe Daimler zur Zeit das höchste Investitionsprogramm seiner Geschichte durch. "Um uns das leisten zu können, müssen wir unsere Effizienz steigern", merkte Zetsche an. Als Beispiel nannte er das Fertigungstempo der Daimler-Premiumautos: "Seit ich wieder für Mercedes verantwortlich bin, wurde die Bauzeit von 60 auf 40 Stunden pro Modell reduziert". Striktes Sparen sei aber nicht gleichzusetzen mit Personalabbau. "Ich gehe davon aus, dass wir künftig deutlich mehr Autos verkaufen können und dass die Produktivität steigt", sagte Zetsche. Im Ergebnis wird die Mitarbeiterzahl also weitgehend konstant bleiben".
Auch VW-Konzernchef Martin Winterkorn plant Investitionen in Rekordhöhe. "Wir investieren in 2013 bei der Marke Volkswagen 700 Millionen Euro mehr als im Vorjahr und übertreffen damit erstmals die Fünf-Milliarden-Euro-Grenze“, kündigte er in einem vertraulichen Rundschreiben an, das Automobilwoche vorliegt (siehe Link unterhalb dieses Beitrags). Mit Aufwendungen in Forschung und Entwicklung erreichen die Investitionen gar eine Höhe von mehr als acht Milliarden Euro. "Damit sind nicht nur alle wichtigen Kernprojekte gesichert, sondern das gibt uns auch Spielraum für zusätzliche Modelle“, so der VW-Chefstratege. Dies sei "einmalig in diesen schwierigen Zeiten“. (Mit Material von dpa)
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