Hannover. Volkswagen, das Hauptlabel des Wolfsburger VW-Konzerns, hat auf dem strategisch besonders wichtigen US-Markt weiterhin mit rückläufiger Dynamik im Kerngeschäft zu kämpfen. Zwar konnte VW-Vorstandschef Martin Winterkorn den Aktionären auf der Hauptversammlung im niedersächsischen Hannover berichten: "In Nordamerika haben wir als Konzern erfreuliche Zuwächse erzielt". Mit gesondertem Blick auf den Hersteller von Golf, Jetta, Beetle und Passat jedoch musste der Topmanager einräumen: "Die Marke Volkswagen hat nach den Erfolgen der vergangenen Jahre allerdings an Tempo verloren".
Die hohe Bedeutung des Autogeschäfts in Süd-, Mittel- und Nordamerika bekräftigte Winterkorn vor den Anteilseignern dabei mit den Worten: "Die Americas sind ein wesentlicher Baustein der Strategie 2018". Der VW-Lenker weiter: "Wir wollen und wir müssen dort substanziell und profitabel wachsen". Große Hoffnungen speziell im US-Geschäft ruhen nun auf dem neuen "Landeschef" Michael Horn, der zum Jahreswechsel den VW-Manager Jonathan Browning als Statthalter in der Neuen Welt abgelöst hatte.
Der VW-Konzernchef zeigte sich in Hannover zuversichtlich, dass dem Unternehmen auf dem gesamten amerikanischen Kontinent alsbald eine nachhaltige Stärkung des Geschäfts gelingt. "Mit der Runderneuerung der Modellpalette in Brasilien, mit dem Golf 'made in Mexico', mit der künftigen Audi-Fabrik in St. José de Chiapa und mit der Entscheidung für das Midsize-SUV für die USA haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen", sagte Winterkorn. Letzteres Fahrzeug, einen mittelgroßen Geländewagen, will VW nach dem Vorbild des US-Passat, einer betont geräumigen Version der Baureihe, im Dollar-Raum produzieren.