Im Wolfsburger VW-Konzern raufen sich zwei exponierte Streithähne zusammen. Herbert Diess, Vorstandschef der Kernmarke Volkswagen Pkw, und Bernd Osterloh, Betriebsratsvorsitzender, bekräftigen in einem Doppel-Interview für die VW-Zeitung "Inside" jeweils ihren Willen zur wechselseitigen Zusammenarbeit am Zukunftspakt. Mit dem umfassenden Strategiepaket soll die Leistungsfähigkeit des Hauptlabels in den kommenden Jahren massiv zunehmen; über Details der Implementierung waren Diess und Osterloh jüngst heftig aneinandergeraten. Um ihre darob besorgten Mitarbeiter zu kalmieren,erklären sich die beiden VW-Oberen nun in einem VW-internen "Newsletter" gemeinschaftlich. Die "nur zur internen Verwendung" bestimmte moderierte Aussprache liegt Automobilwoche im Original vor.
Auf die unverblümte Einstiegsfrage des "Inside"-Inquisitors nach "Auseinandersetzungen zwischen Ihnen beiden" antwortet Diess mit Blick auf den Zukunftspakt nicht minder offen: "Niemand kann glauben, so etwas würde ohne Reibungspunkte und Diskussionen über die Bühne gehen. Mir ist es wichtig, die entscheidenden Themen am Anfang des Weges anzugehen – nicht erst zwischendurch oder gar am Ende, wenn es zu spät ist". Osterloh sagt unumwunden: "Es gab tatsächlich Kontroversen. Natürlich wird das immer gerne an Personen festgemacht. Es war aber kein persönlicher, sondern ein grundlegender Konflikt zwischen dem Konzernbetriebsrat und dem Markenvorstand".