Der angeschlagene Batteriehersteller Northvolt veräußert seine industrielle Batteriesystem-Sparte an Scania. Der Lkw-Bauer könnte bei einem Scheitern von Northvolt erhebliche Probleme bekommen.
Scania setzt bei den Batterien für seine Elektro-Lkw auf Northvolt. Jetzt übernimmt der Nutzfahrzeug-Hersteller einen Teil des angeschlagenen Akku-Start-ups.
Der strauchelnde schwedische Batteriehersteller Northvolt verkauft seine industrielle Batteriesystem-Sparte an den Lkw-Hersteller Scania. Die zu Volkswagens Nutzfahrzeugsparte Traton gehörende Marke bestellt bei Northvolt Batterien für ihre elektrischen Lkw.
Die betroffene Einheit, Northvolt Systems Industrial, stellt seit 2019 Batteriesysteme für industrielle Anwendungen wie Gabelstapler und Bohrgeräte her. Rund 300 Mitarbeiter sind in diesem Bereich tätig.
Scania plant, die Übernahme in seine Motorensparte zu integrieren. Zum Kaufpreis äußerten sich beide Seiten nicht. Der Lkw-Bauer hatte Northvolt Berichten zufolge bereits Ende 2024 mit einem Darlehen in Höhe von 100 Millionen Euro unterstützt, insgesamt soll er schon mehrere hundert Millionen Euro investiert haben.
Ein Scheitern von Northvolt könnte für Scania allerdings bedeuten, bereits bestellte Lkw mangels Akkus nicht ausliefern zu können und dem Hersteller noch deutlich teurer zu stehen kommen.
Für Northvolt ist der Verkauf Teil einer umfassenden Restrukturierung. Das Unternehmen hatte im November ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 des US-Rechts eingeleitet und fokussiert sich nun stärker auf die Produktion von Batteriezellen.
