VW beruhigt Kurierfahrer

Hamburg. In der Abgasaffäre des VW-Konzerns hat das Management der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) den Handel informiert. "Nach den ersten intensiven Untersuchungen und Nachforschungen können wir klarstellen, dass bei den in den aktuell angebotenen Modellen Transporter, Amarok und Crafter (...) verwendeten Dieselmotoren der Baureihe EA 189 keine Software zur Optimierung des Abgasverhaltens im NEFZ-Prüfuyklus eingesetzt wurde", heißt es in einem Schreiben an die Vertriebspartner, das Automobilwoche vorliegt.

Dies gelte "für alle aktuell gültigen Abgasstufen der jeweiligen Länder, das heißt Euro 3, Euro 4, Euro 5 und PROCONVE L-6". Für die unter anderem bei Kurierdiensten und Kleinspeditionen beliebten Modelle "Transporter, Amarok Generation 2 und Crafter" gebe es daher "keine Einschränkungen".

In dem vom Leiter Vertrieb Europa sowie dem Leiter Vertrieb International unterzeichneten Brief heißt es weiter, dass "bei Volkswagen Nutzfahrzeuge nur der Caddy mit den EA 189 EU 5 Motoren 1.6 TDI und 2.0 TDI sowie Amarok EA 189 EU 5 TDI mit 90/ 120 kW bis 2012 betroffen" sind. Alle anderen Fahrzeuge seien von den Manipulationen nicht tangiert. "Die erteilte Typgenehmigung für sämtliche Fahrzeuge ist uneingeschränkt gültig", schließt die Mitteilung.

Wenn VW derzeit auch mit immensen Problemen rund um Rückrufaktionen, finanzielle Belastungen und Imageschäden zu kämpfen hat, so zeigt das vertrauliche VWN-Rundschreiben auch eine Kleinigkeit auf, die bei passender Gelegenheit korrigiert werden muss: Auf dem Briefpapier des von Anfang Oktober datierenden Schreibens wird Martin Winterkorn noch als Vorsitzender des Vorstands geführt, Christian Klingler als Mitglied des Gremiums. Winterkorn war bereits am 23. September, dem Tag des Herbstanfangs, zurückgetreten. Klingler hatte das Unternehmen zwei Tage später verlassen.