Berlin. Der Vorstandsvorsitzende des schwäbischen Sportwagenherstellers Porsche, Matthias Müller, hat sich für eine möglichst rasche Ratifizierung des Freihandelsabkommens TTIP mit den USA ausgesprochen. "Ein vergleichsweise kleines Unternehmen wie unseres kann schon aufgrund begrenzter Entwicklungskapazitäten die Anläufe neuer Modelle auf verschiedenen Märkten bislang nur mit einem zeitlichem Versatz von mehreren Monaten stemmen", erklärte der Manager auf Anfrage der Automobilwoche bei einer Pressekonferenz des VDA in Berlin. "Allein mit Blick auf die Zulassung in den USA haben unsere Ingenieure eine Vielzahl spezieller Prüfalgorithmen zu berücksichtigen".
Ein Entfall dieses aufwändigen Doppelarbeit-Prozederes, so Müller weiter, könnte den Produktentstehungsprozess bei Porsche nachhaltig beschleunigen und freie Kapazitäten für wichtige Zukunftsprojekte schaffen. "Alternative Antriebsarten, etwa rund um die Elektromobilität, verlangen uns und den Wettbewerbern Investitionen in Milliardenhöhe ab", so Müller, "in diese Bereiche etwa würden wir gern jene Mittel stecken, die im Zuge eines Handelsabkommens mit den USA frei werden könnten". Die Vereinigten Staaten von Amerika sind noch vor China der bedeutsamste Einzelmarkt der Stuttgarter VW-Premiummarke. Im Beisein weiterer Automotive-Führungskräfte wie Dieter Zetsche (Daimler), Norbert Reithofer (BMW) und Volkmar Denner (Bosch) appellierte Müller in der Kapitale auch an die Politik: "Handelsbarrieren abzuschaffen, ist sicher eine gute Sache".