Rangiermanöver bei Opel

Hamburg. Für ein bundesweit angelegtes "Rätsel" gibt es jetzt offiziell die Lösung: Es ist der Rüsselsheimer Autohersteller Opel, der hinter den auffälligen Plakaten einer großangelegten Werbekampagne mit dem Slogan "Umparken im Kopf" steht, die am 21. Februar in Deutschland begonnen hat.

"Unsere aktuellen Kampagnen, etwa mit Borussia-Dortmund-Trainer Jürgen Klopp, laufen hervorragend. Sie verschaffen den Autos von Opel enorme Beachtung", sagte Opel-Vorstandschef Karl-Thomas Neumann der Automobilwoche. "Nun aber gehen wir einen Schritt weiter und sprechen mit der Kampagne 'Umparken im Kopf" noch deutlicher das Thema Marke und Image an." Die Idee dahinter beschreibt Neumann so: "Wir wollen die Menschen zur Auseinandersetzung mit Vorurteilen bewegen, deshalb plakatieren wir Sätze wie: 'Aus Sicht der Physiker kann eine Hummel nicht fliegen – der Hummel ist das egal' oder 'Achtzehn Prozent der Deutschen mögen keine Oliven – sechzig Prozent davon haben noch nie eine Olive probiert'."

Der Name Opel stand laut Neumann zunächst ganz bewusst nicht auf den Plakaten. Ein Markenlenker, der nebenbei als "Parkwächter" wirkt: "Wir haben stattdessen allein auf die Website 'www.umparkenimkopf.de' verwiesen", so der Topmanager. "In einer zweiten Phase erweitern wir die Kampagne. Prominente bekennen sich zur Marke, sprechen in TV-Spots über ihre Erfahrungen mit Vorurteilen und regen so zum 'Umparken' durch Umdenken an", kündigt Neumann an.

Im Interview mit Automobilwoche hatte Neumann mit Blick auf die Arbeit am Markenbild von Opel vor Kurzem erklärt: "Wir sprechen da von einer Mauer im Kopf des Kunden, die es einzureißen gilt. Normalerweise hilft eine Marke, ein Produkt zu verkaufen. Bei uns war es lange Zeit umgekehrt. Doch wir sehen bereits gute Fortschritte." Die Rangiermanöver rund um "Umparken in Kopf" stärken Neumanns Zuversicht: "Das Gute an der Kampagne: Wir können auch unseren Mitarbeitern und unseren Händlern sagen: Parkt um im Kopf. Wir sind nicht mehr in der Defensive. Wir sind jetzt wieder die Angreifer – und die Gewinner!". Das Interview mit Opel-Chef Neumann lesen Sie in Automobilwoche-Heft 5/2014, das am 24. Februar erschienen ist.