Hamburg. Beim Sportwagenhersteller Porsche, Stuttgart, ist der Einzug einer Frau in das Vorstandsgremium laut Personalchef Thomas Edig „bei entsprechender Qualifikation nur eine Frage der Zeit“. Im Interview mit Automobilwoche fügte der Topmanager hinzu: "Vor fünf Jahren hatten wir auf der Ebene direkt unterhalb des Vorstandsgremiums keine einzige Frau. Heute arbeiten bei Porsche fünf Hauptabteilungsleiterinnen. Und zwar in verschiedensten Ressorts wie Entwicklung, Finanzen, Vertrieb, Personal und beim Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller in der Geschäftsleitung." Eine Quotenregelung lehnte der Vizechef der schwäbischen VW-Premiummarke für das Unternehmen ab. "Porsche benötigt keine Quote. Wir kommen auch so schnell voran. Ein Beispiel: Auf den Führungsebenen 1 und 2, also bei Hauptabteilungsleitung und Abteilungsleitung, konnten wir bereits im vergangenen Jahr 16 Prozent der Stellen, die zu besetzen waren, an Frauen übertragen. Und dieser Wert wird weiter wachsen."
Auch auf anderen Hierarchieebenen will Porsche die Zahl weiblicher Beschäftigter deutlich steigern. "Noch vor fünf, sechs Jahren hatten wir bei der Facharbeiterausbildung in technischen Berufen einen Frauenanteil von lediglich fünf Prozent. Inzwischen liegen wir hier bei 27 Prozent“, so Arbeitsdirektor Edig. „In spätestens drei Jahren wollen wir die Marke 30 Prozent erreichen". Porsche investiere massiv ins Personalmarketing und zeige verstärkt Präsenz bei Jobbörsen oder auf Hochschulmessen, um Talente für sich zu gewinnen. Topmanager Edig: „Wir wollen den Anteil weiblicher Mitarbeiter von der Berufsausbildung über die Meistereien bis hin zu den Hochschulabsolventen permanent erhöhen“.