Hamburg. Nach einer langen Aufschwungphase muss sich die Autobranche im Land der Fußball-WM auf harte Zeiten einstellen. Die Auslastung der Fahrzeugwerke in Brasilien dürfte von aktuell 75 Prozent im kommenden Jahr auf 73 Prozent weiter sinken, so eine Prognose von PwC Autofacts. „Der Absatz hat in diesem Jahr schwach begonnen, könnte sich im Vergleich zu 2013 aber noch fangen“, sagte PwC-Analyst Christoph Stürmer der Automobilwoche. Zwar biete das Land schon aufgrund der rasanten Bevölkerungszunahme weiter Potenzial: „Andererseits existieren dort eben bereits gewaltige Produktionskapazitäten. Die gilt es erst mal auszulasten“, so Stürmer im Interview.
Zuletzt wurden im wichtigen Sektor der Fahrzeuge bis sechs Tonnen Gesamtgewicht gewaltige Absatzeinbrüche registriert. Marktführer Fiat fiel nach PwC-Analysen von knapp 840.000 Einheiten im Jahr 2012 auf 760.000 im Jahr 2013 zurück. Bei VW sank der Verkauf von rund 770.000 Fahrzeugen auf gut 660.000. Die Folge sind Überkapazitäten in den Fabriken und volle Lagerflächen für unverkaufte Neuwagen. Daimler muss im brasilianischen Nutzfahrzeuggeschäft bis zu 1600 Stellen aufgrund der schleppenden Nachfrage abbauen. Insgesamt hat Mercedes-Benz do Brasil rund 12.000 Mitarbeiter unter Vertrag.