Hamburg. Bei Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat eine umfassende Rückrufaktion begonnen. Weltweit werden rund 589.000 Modelle der Baureihe Caddy aus dem Fabrikationszeitraum von November 2003 bis Januar 2013 mit am Dach montierter Heckklappe in die Werkstätten beordert. In Deutschland sind 284.000 Exemplare des als Personentransporter und Stadtlieferwagen geschätzten Fahrzeugtyps betroffen; die Halter werden informiert. Caddy-Ausführungen mit seitlich am Heck fixierten Flügeltüren müssen laut Hersteller nicht zum Service.
"An Fahrzeugen der seit 2003 gebauten Caddy-Modellreihe der dritten Generation mit Heckklappe können die Kugelbolzen, an denen die Gasdruckdämpfer der Klappe am Fahrzeug fixiert sind, von einer Vorschädigung betroffen sein", teilte VWN offiziell mit. Dies hätten Experten der Qualitätssicherung im Wege ihrer kontinuierlichen Fahrzeugfeldbeobachtung bemerkt. "Um ein unvorhergesehenes Zufallen der Heckklappe infolge eines Ablösens des Kugelbolzens zu vermeiden, wird im Rahmen einer weltweiten Rückrufaktion vorsorglich eine neue Halterung des Gasdruckstoßdämpfers montiert", so VWN weiter. Im schlimmsten Fall könnte eine geöffnete Heckklappe dem Fahrer beim Befüllen des Gepäckraums auf den Kopf schlagen oder auf der Ladekante sitzenden Campern blaue Flecken an den Beinen bescheren.
Beim letztjährigen Kongress der Automobilwoche in Berlin hatte VW-Qualitätschef Frank Tuch die hohe Bedeutung exzellenter Produktgüte für die Umsetzung der Wachstumspläne des Wolfsburger Mehrmarkenkonzerns betont. VW-Konzernchef Martin Winterkorn hatte jüngst eine Qualitätsoffensive angestoßen, die weit über die Fahrzeuge des Unternehmens hinaus auch zentrale Arbeitsabläufe und Produktionsprozesse umfassen soll; Automobilwoche berichtete exklusiv.