Porsche baut nächsten Panamera komplett in Leipzig

Leipzig. Derschwäbische Sportwagenanbieter Porsche will an seinem Standort Leipzig künftig auch sämtliche Produktionsumfänge der Schräghecklimousine Panamera fertigen. "Dass es so kommen wird, daran besteht keinerlei Zweifel", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende des Stuttgarter Unternehmens, Wolfgang Porsche, gegenüber Automobilwoche. Allerdings, so teilte Porsche nach dem Gespräch mit, sei "eine finale Entscheidung" für den Standort der nächsten Panamera-Generation noch nicht gefallen. Wolfgang Porsche war wie sein Cousin Ferdinand Piech, der Aufsichtsratschef des Wolfsburger VW-Konzerns, zum offiziellen Fertigungsanlauf des kompakten SUV Macan in die sächsische Stadt gereist.

Momentan bezieht Porsche die lackierten Rohkarosserien des Sportcoupés Panamera noch aus dem Werk Hannover von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Am Standort Leipzig erfolgt die Endmontage des schnittigen Viersitzers. Über eine mögliche Verlagerung des Panamera-Rohbaus hatte Automobilwoche bereits mehrfach berichtet. Die neue Generation des Panamera könnte 2016 anlaufen.

Am Standort Leipzig erfolgt seit 2002 die Endmontage des schweren Porsche-Geländewagens Cayenne; den Rohbau beziehen die Schwaben aus der slowakischen VW-Fabrik Bratislava, in der unter anderem auch der VW Touareg sowie der Q7 von Audi vom Band laufen. Für den neuen Geländewagen Macan hatte Porsche das Montagewerk Leipzig zu einer vollstufigen Automobilfabrik ausgebaut – mitsamt Rohbau und Lackierei. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich sagte im Rahmen seiner Festrede zum Macan-Start in Leipzig: "Ich hoffe, dass es bis zur dritten Werkserweiterung hier nicht allzu lange dauert – schließlich sind aller guten Dinge drei".

Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück antwortete in einem kurzen Gespräch mit Automobilwoche in Leipzig auf die Frage nach Details des Panamera-Umzugs kurz und knapp: "Wir arbeiten daran". Michael Macht, einst Produktions- und Logistikchef von Porsche, nach der Demission von Ex-Porsche-Lenker Wendelin Wiedeking dann Markenchef und inzwischen im Konzernvorstand der Porsche-Mutter VW verantwortlich für das Ressort Produktion, wollte das Statement von Wolfgang Porsche nicht kommentieren – lächelte aber mit allem Augenschein nach wissendem Gesichtsausdruck. Siegfried Bülow, Chef des Porsche-Standorts Leipzig, sagte mit Blick auf das "Projekt Panamera": "Am Platz würde es nicht scheitern". Porsche gebietet in Leipzig auch nach dem Aufbau der Macan-Produktion über eine unverzichtbare Ressource für künftige Vorhaben – umfangreiche Erweiterungsflächen.