US-Chef Browning muss VW verlassen

Hamburg. Lange war darüber spekuliert worden, nun ist es offiziell: Bei VW steht der seit 2010 für das US-Geschäft zuständige Manager Jonathan Browning vor dem Abschied. Wie das Unternehmen mitteilte, verlässt Browning zum Jahreswechsel "aus persönlichen Gründen" den Wolfsburger Mehrmarkenkonzern und kehrt nach Großbritannien zurück. In ihrem Heimatland hatte die einstige GM- und Ford-Führungskraft unter anderem für Jaguar gearbeitet.

Als Nachfolger für Browning in den Funktionen President und CEO der Volkswagen Group of America hat die Muttergesellschaft Michael Horn auserkoren. "Horn ist Betriebswirt und kam 1990 zu Volkswagen, arbeitete an der Strategie von Konzern und Marke, übernahm 1997 den Vertrieb Nord-West-Europa sowie 2001 den Vertrieb und das Marketing für Oberklasse-Fahrzeuge der Marke Volkswagen", heißt es aus Wolfsburg. "2004 wechselte er in die Leitung des Vertriebs Europa. 2009 übernahm er die Leitung von Volkswagen After Sales weltweit".

Neben Horn übernimmt auch Ludger Fretzen eine Schlüsselfunktion in der Neuen Welt. Der langjährige VW-Mitarbeiter war 2010 zum Geschäftsführer der Volkswagen-Audi Espana S.A. berufen worden und wird nun neuer Leiter des Vertriebs der Marke Volkswagen Pkw für Nordamerika. In diesem Amt folgt Fretzen auf Terence Johnsson, der beim VW-Tochterlabel Audi den Vertrieb Overseas übernimmt. Auf Horn wiederum, die Hauptfigur des Personalkarussells, folgt Axel Schulte-Hürman. Der künftige Leiter After Sales der Kernmarke Volkswagen Pkw arbeitet seit 1987 für den VW-Konzern, in früheren Jahren unter anderem als Leiter Vertrieb Originalteile der tschechischen VW-Marke Škoda.

Das Revirement auf dem für VW strategisch besonders bedeutsamen US-Markt ist ein weiteres Indiz dafür, dass Konzernchef Martin Winterkorn mit der geschäftlichen Performance jenseits des Atlantiks überaus unzufrieden ist. In den USA sei VW "noch deutlich unterrepräsentiert", hatte der Topmanager in den vergangenen Jahren immer wieder moniert. Zuletzt hatten rückläufige Verkaufszahlen im nordamerikanischen Neuwagengeschäft bei VW für Unruhe gesorgt. Hoffnungsträger ist das Projekt eines oberhalb des kompakten Tiguan positionierten "B-SUV", dem sich Horn in seiner künftigen Funktion mit seinem neuen Team schnellstmöglich intensiv widmen dürfte. In früheren Jahren war Horn neben der Markteinführung des großen VW-Offroaders Touareg mit der Positionierung des VW-Flaggschiffs Phaeton befasst. Die nächste Generation der Luxuslimousine will VW auch in den USA anbieten.