Hildesheim. Bosch will im Zuge der Neuausrichtung des Starter- und Generatorenwerks in Hildesheim 400 Arbeitplätze streichen. "Bei diesen Produkten gibt es einen hohen Kostendruck. Deshalb wird ein Teil der Fertigung nach Ungarn verlagert. Bis 2018 sollen pro Jahr rund 80 Stellen sozialverträglich abgebaut werden", sagte ein Bosch-Sprecher auf Nachfrage der Automobilwoche. Zuvor hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" erstmals eine konkrete Zahl für den Arbeitsplatzabbau genannt. Die Automobilwoche hatte bereits im Juli über die Umorganisation berichtet. Das Werk in Hildesheim mit derzeit 1300 Beschäftigten soll weltweites Leitwerk für Starter, Generatoren und Start-Stopp-Systeme bleiben. Die Massenproduktion wird aber ins billigere Schwesterwerk im ungarischen Miskolc verlegt.
Die europäische Pkw- und Lkw-Nachfrage liegt aufgrund der Euro-Krise am Boden. Dies dürfte bis 2020 anhalten, prognostiziert Bosch. Gleichzeitig leidet der Autozulieferer unter zu optimistisch geplanten Kapazitäten und zu hohen Kosten. Deshalb wurde jeder Standort aufgerufen, Vorschläge zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu erabeiten. Bis 2015 soll der mit Abstand größte Geschäftsbereich Kfz-Technik von Bosch endlich die Zielrendite von acht Prozent schaffen. Im vergangenen Jahr betrug die operative Rendite gerade einmal 4,5 Prozent. Die Kfz-Technik-Sparte hat in den vergangenen zehn Jahren nur ein Mal die selbstgesteckte Messlatte übersprungen.Generatorenwerk
Bosch streicht 400 Stellen in Hildesheim
Bosch verlagert die Massenfertigung von Generatoren nach Ungarn und baut in Hildesheim 400 Stellen ab. Die Neustrukturierung der Kfz-Technik-Sparte ist damit aber noch nicht vorbei.
Hildesheim produziert eine Million Starter
Künftig sollen aber immer noch jährlich eine Million Starter in Hildesheim gefertigt werden. Größter Kunde des Werks ist der Volkswagen-Konzern, der Start-Stopp-Systeme von Bosch bezieht. Am gesamten Standort beschäftigt der Stuttgarter Autozulieferer in Entwicklung, Verwaltung, IT und Produktion insgesamt 3500 Mitarbeiter. Davon arbeiten 1300 im Starter-Werk, wo für den europäischen Bedarf praktisch aller Autohersteller große Elektromotoren - als Starter, Generatoren und Start-Stopp-Systeme - gefertigt werden. Rund 1300 sind in der Entwicklung der Geschäftseinheit Car Multimedia beschäftigt. Außerdem befindet sich am Standort das Joint Venture mit Autohersteller Daimler, in dem 250 Boschler Elektromotoren für Elektrofahrzeuge fertigen.