Stuttgart/München. Daimler hat sich mit zwei weiteren Risikokapitalgebern beim Münchner Fernbusbetreiber Flixbus eingekauft. Der Stuttgarter Autohersteller beteiligte sich über seine Tochter Daimler Mobility Services im Rahmen einer Kapitalerhöhung an dem Start-up-Unternehmen, das seit Februar feste Fernbusverbindungen nach Fahrplan anbietet. Die Mehrheitsanteile verbleiben der Mitteilung zufolge bei den drei Unternehmensgründern. An der dritten Finanzierungsrunde beteiligte sich auch Holzbrinck Ventures, eine Risikokapitalgesellschaft, die unter anderem Anteile an Online-Schuhhändler Zalando und am Autoportal MeinAuto hält. Dritter Anteilseigner ist der private Venture Capital Fonds UnternehmerTUM aus Garching. Zur Höhe der jeweiligen Anteile und dem Preis äußerten sich die Unternehmen nicht.
Die Finanzierungsrunde ermöglicht es, FlixBus gestärkt in den Wettbewerb um den deutschen Fernbusmarkt zu gehen, weiteres Wachstum auf dem Mobilitätssektor sicherzustellen und langfristig erfolgreich zu sein, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt. Der weitere Ausbau des deutschlandweiten Netzes sei dabei ein essentieller Baustein. FlixBus vermittelt Fernbusfahrten mit Hilfe von mittelständischen Busunternehmen. Derzeit sind rund 500 Direktverbindungen zu über 60 Zielen im Angebot. Fernbus-Angebote gibt es erst seit Jahresanfang. Sie wurden mit dem Fall des Personenbeförderungsgesetzes möglich. Das Gesetz sollte die Deutsche Bahn vor Wettbewerb schützen.Daimler steigt bei Fernbusanbieter Flixbus ein
"Unser Engagement bei FlixBus ist ein konsequenter Schritt auf unserem Weg zur ersten Adresse für innovative Mobilitätsdienstleistungen", erläutert Marcus Spickermann, Chief Financial Officer der Daimler Mobility Services GmbH. "Die strategische Partnerschaft mit FlixBus bietet attraktive Möglichkeiten, unseren Kunden ein noch breiteres Spektrum zu bieten, um optimal von A nach B zu kommen." Die Daimler-Tochter wurde zu Jahresanfang gegründet. Sie fasst unterschiedliche Beteiligungen und Aktivitäten rund um Mobilitätsdienstleistungen darunter auch das CarSharing Car2go zusammen. Mittel- bis langfristig will Daimler mit Mobilitätsdiensten eine Milliarde Euro Umsatz schreiben und eine zweistellige Rendite erzielen. Der nächste größere Expansionsschritt ist die App "Moovel", die dem Nutzer sämtliche Verkehrsmittel von A nach B nach persönlichen Präferenzen anbieten soll.
"Das Fernbusgeschäft ist ein riesiger Wachstumsmarkt, sowohl für Linienbetreiber wie FlixBus, als auch für Busunternehmen und Bushersteller. Wir freuen uns über die neuen Gesellschafter. Die Beteiligungen ermöglichen uns, die aktuelle Marktposition von FlixBus noch schneller auszubauen", so Jochen Engert, Geschäftsführer der FlixBus GmbH.Für Holtzbrinck Ventures, einen der renommiertesten Risikokapitalgeber Deutschlands, bekräftigt David Kuczek die Entscheidung für FlixBus: "Das Fernbusgeschäft ist ein extrem interessanter und rasant wachsender Markt und wir sehen enormes Potential bei FlixBus. Durch das starke Team und die ausgezeichnete Positionierung des Unternehmens hat FlixBus alle Voraussetzungen zum Marktführer.""Wir haben den gesamten Zukunftsmarkt der Mobilitätsdienstleistungen sehr genau untersucht. FlixBus mit seinem innovativen, internetbasierten Geschäftsmodell im Fernbusbereich war für uns eindeutig der vielversprechendste Anbieter", sagt Ingo Potthof vom UnternehmerTUM-Fonds.