Hamburg. Trotz der aktuellen Marktkrise macht Bentley-Chef Wolfgang Schreiber gute Chancen für die britische VW-Nobelmarke aus, ihren Absatz auch in Europa zu steigern. "In Großbritannien haben wir einen Marktanteil von etwa einem Drittel, im restlichen Europa weniger als zwölf Prozent. Da ist noch Luft nach oben",sagte der Manager der Zeitung "Welt". Der Bentley-Lenker, zuvor Chef der Marke VW Nutzfahrzeuge, weiter: "Ich schreibe Europa nicht ab".
In der EU war aufgrund der Schuldenkrise das Autogeschäft im vergangenen Jahr zum Teil massiv eingebrochen. Die Talfahrt betraf vor allem südeuropäische Länder und Massenhersteller wie Fiat, Renault, PSA und Opel. Bentley hingegen konnte 2012 auf dem europäischen Kontinent (ohne Großbritannien, das bei Bentley separat verbucht wird; Anm. d. Red.) zwölf Prozent mehr Fahrzeuge verkaufen. Auf dem deutschen Markt betrug der Zuwachs drei Prozent. In China lag das Wachstum gar bei 23 Prozent. "Das zeigt mir, bei allen sicherlich existierenden Unsicherheiten, was möglich ist", sagte Schreiber im Interview.Bentley-Chef wittert "Luft nach oben"
Wolfgang Schreiber sieht für die britische VW-Nobelmarke auch in schwierigem Geschäftsumfeld nennenswertes Absatzpotenzial auf dem heimischen Kontinent. "Ich schreibe Europa nicht ab", erklärte der Manager in einem Interview. Zudem kündigte Schreiber eine Erweiterung des Bentley-Handelsnetzes an.
Ambitionierte Vorgabe für das Jahr 2018
Insgesamt hatte Bentley 2012 weltweit 8510 Fahrzeuge verkauft, ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Edelmarke hatte angekündigt, den Absatz bis zum Jahr 2018 auf 15 000 nahezu verdoppeln zu wollen. "Für dieses Jahr bin ich sehr zuversichtlich, dass unsere Verkaufszahlen wieder im zweistelligen Prozentbereich wachsen werden", erklärte Schreiber. Dem Markenchef zufolge soll das Vertriebsnetz von Bentley ausgebaut werden.
VW-Konzernchef Martin Winterkorn beurteilt das Nobelsegment, in dem Bentley agiert, als "anspruchsvolles, aber auch sehr wachstumsstarkes Geschäft". Seit geraumer Zeit weiß der Topmanager "unsere britische Luxusmarke – nach dem Zwischentief infolge der Finanzkrise – wieder zurück in der Gewinnzone". (Mit Material von dpa)
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