Stuttgart/Nizhny Novgorod. Daimler hat gemeinsam mit dem russischen Partner GAZ die Transporter-Fertigung aufgenommen. "Mit dem Produktionsstart des Sprinter Classic vor Ort gehen wir jetzt den entscheidenden Schritt im attraktiven Wachstumsmarkt Russland. Damit sind wir in diesem wichtigen Zukunftsmarkt präsent und bieten unseren Kunden ein perfekt auf die Marktbedürfnisse passendes Fahrzeug an", so Volker Morninweg, Chef der Daimler-Transportersparte, beim offiziellen Serienstart im Gorki Automobilwerk in Nizhny Novgorod. Mittelfristig wollen die Partner in Russland 25.000 Einheiten der großen Transporter verkaufen. Das Modell basiert auf der Vorgänger-Plattform (interne Bezeichnung T1N) des heutigen Sprinters, die von 1996 bis Mitte 2006 für Europa gebaut wurde. Zu der Kooperation gehört auch die Fertigung des Daimler-Vierzylinder-Dieselmotors OM646, der im Sprinter Classic zum Einsatz kommen soll.
Die Erschließung des russischen Marktes ist ein wichtiger Baustein in der Wachstumsstrategie der Transporter-Sparte. Ab 2015 soll die Division weltweit mehr als 400.000 Fahrzeuge absetzen. Die Produktpalette reicht dabei vom City-Van Citan, über die mittelgroßen Transporter Viano und Vito bis zum großen Transporter Sprinter. Im vergangenen Jahr hat Daimler 252.418 Vans verkauft. Im laufenden Jahr soll der Absatz trotz der Marktschwäche im Kernmarkt Europa zulegen. Unter dem Druck des Marktes hat sich Mornhinweg von der Zielrendite von neuen Prozent verabschiedet, die er ursprünglich in diesem Jahr erreichen wollte. Stattdessen sollen nun die Kosten um 100 Millionen Euro gedrückt werden, so dass mit Unterstützung des Marktes die Zielmarge 2014 oder 2015 zu schaffen ist. Im zweiten Quartal 2013 betrug die Marge 8,5 Prozent.Daimler startet Transporter-Produktion in Russland
In Russland hat sich der Markt für mittelgroße und große Transporter in den letzten drei Jahren positiv entwickelt und lag im Gesamtjahr 2012 laut Daimler bei rund 150.000 Einheiten. Diese Entwicklung solle sich in den nächsten Jahren mit einem Marktwachstum von drei bis fünf Prozent weiter fortsetzen. Die Stuttgarter investieren im Rahmen der Partnerschaft mit GAZ mehr als 100 Millionen Euro in die Produktanpassung, die Produktion und das Vertriebsnetz. Die GAZ-Gruppe investiert ihrerseits über 90 Millionen Euro in das Projekt. "Wir sind überzeugt, dass wir mit GAZ den idealen Partner für die lokale Fertigung unseres Sprinter gefunden haben. Als Russlands größter Transporter-Hersteller verfügt GAZ über viel technisches Know-how, hat ein gutes Netz lokaler Lieferanten und natürlich viele erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Mornhinweg. Dem Manager zufolge beträgt der Lokalisierungsgrad beim Start bereits 20 Prozent: "Diesen Wert werden wir für alle Teile und Komponenten stetig weiter nach oben schrauben." Dazu gehört auch die gemeinsame Motorenproduktion am GAZ-Standort Jaroslavl. Das Ende 2011 eröffnete Montagewerk ist bisher für die Produktion von Euro-4–konformen YaMZ-530 Motoren ausgelegt.
Der Sprinter Classic ist auf den russischen Markt ausgelegt: Das Fahrzeug soll robust und für einen attraktiven Einstiegspreis zu haben sein. Die Fahrzeuge sind ab September im Handel.
