Showcar "fourjoy"

Smart zeigt Viersitzer auf IAA

Matthias Krust

Die Konzeptstudie "fourjoy" gibt einen Ausblick auf die neue Smart-Generation. Schon einmal hat die Daimler-Kleinstwagenmarke erfolglos versucht, einen Viersitzer auf den Markt bringen. Dieses Mal allerdings stehen die Chancen besser.

Donnerstag, 5. September 2013, 12.07 Uhr

Sindelfingen. Smart zeigt auf der kommenden IAA das viersitzige Showcar "fourjoy" und gibt damit erstmals einen Ausblick auf Design und Positionierung der Kleinstwagenmarke ab 2014. Dann kommt der neue Zweisitzer und nach jahrelanger Abstinenz wieder ein Viersitzer auf den Markt. Die Automobilwoche hat die Studie bereits vorab in Augenschein genommen und mit Smart-Chefin Annette Winkler über die Perspektiven des künftigen Viersitzers gesprochen. "Der 'fourjoy' ist das T-Modell von Smart", so die Managerin in Anspielung auf die Mercedes-Modellpalette. Dort ist die Kombiversion in der E- und C-Klasse die praktische Alternative für Kunden, die mehr Platz benötigen als eine Limousine bietet. Und noch eine Parallele zu Mercedes will Smart mit der neuen Fahrzeuggeneration ziehen. "Für beide Fahrzeuge gilt der Premiumanspruch im Kleinstwagen-Segment", betont Annette Winkler.

Der "fourjoy" ist ein elektrisch angetriebener Buggy, der 3,50 Meter kurz ist. Auffällig sind die extrem an den Ecken liegenden Räder, das Fahrzeug hat kaum Überhänge. Außerdem verfügt das Viersitzer über eine ausgeprägte Schulterpartie. Die Front blickt freundlich, aber deutlich selbstbewusster. Das Markenlogo ist größer und die einst runden Scheinwerfer kneifen nun die Augen zusammen. "Wir sind in der ersten Generation praktisch mit einem Kindchen-Schema gestartet. Jetzt wird Smart erwachsen", so Kai Sieber, Chef-Designer von Smart. Als effekthaschendes Showcar liegt der "fourjoy" tiefer und etwas breiter auf der Straße als die künftige Serienversion. "Die Fahrzeuglänge unter 3,50 Meter wird aber bleiben, ebenso wie die Proportionen", so Sieber. Dabei verfügt das Fahrzeug über vier vollwertige Sitze.

Smart kooperiert mit Renault

Neben dem Design dürfte über Erfolg oder Mißerfolg des Viersitzers das Gesamtkonzept entscheiden. Dabei muss das Fahrzeug die Frage beantworten, was ihn von der Konkurrenz unterscheidet und vor allem, was daran Smart ist. Schon einmal hat Smart versucht, die Produktpalette um eine viersitzige Version auszuweiten. Der "forfour" hatte auf dem frontgetriebenen Mitsubishi Colt basiert, war eine überzeugende Antwort schuldig geblieben und wurde schließlich eingestellt. Dieses Mal ist das Konzept konsequent. "Der Viersitzer basiert ebenso wie der künftige Zweisitzer auf dem Heckantriebsmodul von Smart. Das ist in dieser Klasse ein Alleinstellungsmerkmal", so Annette Winkler. Dazu komme die massive Tridion-Sicherheitszelle sowie Bestwerte bei der Wendigkeit und Agilität.

Bei Entwicklung und Fertigung der neuen Zwei- und Viersitzer kooperiert Smart mit Renault. Allerdings haben die Franzosen keinen Zugriff auf den Zweisitzer. Sie bringen auf Basis des Heckantriebsmoduls den Nachfolger des viersitzigen Twingo. Die Viersitzer beider Marken werden in Frankreich gefertigt. Die Marktenführung mit Verbrennungsmotor ist für Ende 2014 geplant. Noch ist offen, wann eine Elektroversion folgt.