München. General Motors will mit dem massiven Insourcing der IT an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen. Das Fundament dafür bilden zwei eigene Daten-Center im Großraum Detroit. Das erste davon, das schon seit Januar in Betrieb ist, wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. "Indem wir nun über ein zentrales Nervenzentrum für unsere weltweiten Aktivitäten verfügen, erhalten wir nicht nur neuere Fahrzeug-Designs und Technologien, sondern wir verbessern auch unseren Gewinn", so Chairman und CEO Dan Akerson. "Die IT ist nun wieder in unseren Händen - dort, wo sie sein sollte. Damit entfernen wir uns von der unnötigen Komplexität in unserem Geschäft, wir verbessern unsere operative Effizienz und können die Geschäftsstrategie besser unterstützen", betonte der Chef des US-Autoherstellers.
Für das neue Daten-Center in einem Vorort von Detroit hat GM 130 Millionen Doller in das Gebäude investiert. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge soll die technische Ausstattung der beiden IT-Center je weitere 158 Millionen Dollar kosten. Der Bau des zweiten Centers in Milford für 100 Millionen Dollar soll im Sommer beginnen. Insgesamt investiert General Motors damit 546 Millionen Dollar. Beide Einrichtungen sollen das Unternehmen weltweit mit IT-Dienstleistungen versorgen: von der Produktentwicklung, der Fertigung, über Marketing und Vertrieb bis zur Telematik-Tochter OnStar.Chief Information Officer Randy Mott hat seit seiner Amtsübernahme im Februar 2012 die komplette Umkehr in der strategischen Ausrichtung der IT eingeleitet. Während GM heute nur rund zehn Prozent der IT-Services selbst erbringt und 90 Prozent an Dienstleister ausgelagert hat, soll sich das Verhältnis in den nächsten Jahren drehen. Vom Strategieschwenk ist HP betroffen. Der börsennotierte Unternehmen aus Palo Alto ist schon seit Jahren der IT-Dienstleister mit dem größten Volumen bei GM.GM will mit eigenen Daten-Centern schlagkräftiger werden
Der US-Autohersteller General Motors schreitet beim Insourcing der IT voran: In Detroit hat GM das erste von zwei eigenen Daten-Centern eröffnet, die praktisch alle Abteilungen des Unternehmens weltweit mit IT-Diensten versorgen sollen.
Kosten sparen
GM will bis 2015 das zweite Center am Start haben und bis dann die IT-Einrichtungen von heute 23 auf zwei zusammengeschmolzen haben. Vorteile sieht der Autohersteller unter anderem bei Crash-Test-Simulationen: Mit Hilfe eines Supercomputers will GM mit jedem vermiedenen physischen Crash 350.000 Dollar an Kosten sparen. In der Produktentwicklung soll eine Software Millionen von Dollar einsparen, in dem die Werkzeugentwicklung mit Zuliefereren optimiert wird. Dritter Ansatzpunkt ist die verbesserte Datenauswertung in den einzelnen Märkten, was den Fahrzeugabsatz ankurbeln soll.