Stuttgart. Um den Marktstart der neuen S-Klasse nicht zu gefährden, will Daimler das Modell nachträglich mit dem alten, klimaschädlichen Kältemittel R134a zertifizieren lassen. Die S-Klasse ist vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) mit dem neuen, klimafreundlichen Kältemittel R1234yf genehmigt worden. Im September hatte Daimler jedoch ein erhöhtes Brandrisiko durch die Fluor-Chemikale entdeckt und lehnt deren Einsatz ab. Stattdessen will das Unternehmen zunächst R134a verwenden, bis neue CO2-Klimaanlagen marktreif sind. R134a ist seit dem 1. Januar für neue Modelle durch die EU faktisch verboten.
Laut KBA ist es aber möglich, eine Verlängerung der Typgenehmigung mit R134a zu beantragen. Voraussetzung: Das neue Modell darf sich nicht zu stark vom Vorgänger unterscheiden. Dann ist die weitere Verwendung von 134a zulässig. Die neue S-Klasse wird am 15. Mai offiziell vorgestellt und kommt im Sommer in den Handel. Für die neuen Kompaktmodelle von Mercedes existiert das Schlupfloch für eine Typenerweiterung allerdings nicht: Weil die Bodengruppe komplett neu konstruiert wurde, gilt die A-Klasse laut KBA als gänzlich neue Generation.Daimler will neue S-Klasse mit altem Kältemittel
In der Diskussion um das umstrittene Kältemittel R1234yf könnte der Stuttgarter Autohersteller eine kurzfristige Lösung gefunden haben: Zumindest für die neue S-Klasse könnte die Verwendung des alten, eigentlich verbotenen Mittels R134a möglich sein.