Amsterdam. TomTom hat im ersten Halbjahr 2013 im Automotive-Geschäft weiter an Umsatz verloren. "Die Sparte wird von den schwachen europäischen Märkten in Mitleidenschaft gezogen", so TomTom-Chef Harold Goddijn. In den ersten sechs Monaten ging der Umsatz im Automotive-Geschäft um 13 Prozent auf 102,8 Millionen Euro zurück. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) wies die Sparte einen Verlust von 2,9 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum war bei einem Umsatz von 118,2 Millionen Euro noch ein Minus von 5,2 Millionen Euro angefallen. Nun hofft der niederländische Navigationsspezialist auf das zweite Halbjahr, wenn unter anderem der Kunde Renault das vernetzte Navigations- und Infotainmentsystem R-Link über weite Teile der Produktpalette ausrollt. TomTom liefert dafür die Navigationssoftware, die Karten sowie Verkehrsservices und weitere Dienste. Außerdem hat Daimler im zweiten Quartal angefangen, Fahrzeuge mit Echtzeitverkehrsservices von TomTom auszustatten. Fiat startete das vernetzte Infotainmentsystem U-Connect mit Navigationssoftware und Karten der Niederländer.
TomTom als Konzern ist im zweiten Quartal trotz eines weiteren Umsatzrückgangs netto wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im ersten Quartal hatte das Unternehmen einen Verlust von zwei Millionen Euro geschrieben. Nun wurde ein Nettoüberschuss von acht Millionen Euro erzielt. Der Gewinn lag aber um 14 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Der Konzernumsatz sank um vier Prozent auf 250 Millionen Euro, das EBIT brach um 45 Prozent auf acht Millionen Euro ein. Die Umsatzrendite reduzierte sich von fünf auf drei Prozent. Neben der Automotive-Sparte zeigte sich auch der Markt für portable Navigationssysteme rückläufig: Der Umsatz erodierte um vier Prozent auf 149 Millionen Euro.Für das Gesamtjahr bekräftigte TomTom die Prognosen: Die Erlöse sollen zwischen 900 und 950 Millionen Euro liegen, der um Sonderaufwendungen bereinigte Gewinn pro Aktie bei rund 20 Eurocent.Navigationsspezialist
TomTom mit Verlusten im Autogeschäft
Der niederländische Navigationspezialist TomTom leidet unter der schwachen Autonachfrage in Europa. Im zweiten Halbjahr sollen Kunden wie Daimler und Renault das Geschäft ankurbeln.