Hamburg. Der Mehrmarkenkonzern VW hat mit einem Bugatti des Typs Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse einen Tempoweltrekord für offene Seriensportwagen aufgestellt. "Offiziell vom TÜV bestätigt, erzielte er eine Höchstgeschwindigkeit von 408,84 km/h", lässt der Kleinserienhersteller Bugatti wissen. Ort der Vollgasfahrt war das abgeschirmte Prüfgelände von Volkswagen in Ehra-Lessien: Befreit von anderen Verkehrsteilnehmern wie Versuchsingenieuren im mit maximal 135 km/h nicht mal ein Drittel so schnellen Elektro-Up, war auf dem Rasanzkurs im niedersächsischen Hinterland in jeder Hinsicht offenes Fahren möglich.
"Der Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse ist seit Frühjahr 2012 auf dem Markt", heißt es bei dem Luxuslabel. "Er schöpft seine Kraft aus einem 8 Liter-W16-Motor, der 1200 PS und ein Drehmoment von 1500 Nm bei 3000 bis 5000 U/min auf die Straße bringt". Diese Leistung auf die Teststrecke in Ehra zu transferieren, war dem Rennfahrer Anthony Liu aus China vorbehalten. Das Reich der Mitte gilt bei Bugatti als ein wichtiger potenzieller Absatzmarkt auch für die sogenannte WRC-Edition (World Record Car), von der acht Exemplare auf Basis des Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse vorgesehen sind. "Der Preis pro Fahrzeug beträgt 1,99 Millionen Euro", so Bugatti in der Art eines Discounters, der die Aufrundung auf einen vollen Zahlenwert scheut. Allerdings: "Zuzüglich Steuern". Laut Bugatti wird das Weltrekordmobil auf der chinesischen Messe Auto Shanghai 2013 vom 21. bis 29. April präsentiert.VW: Ehra, wem Ehra gebührt
Für einen Kraftwagen seines High-End-Labels Bugatti reklamiert der VW-Konzern einen neuen Geschwindigkeitsbestwert im buchstäblich offenen Fahren. Mit gut 400 km/h wurde ein serienmäßig ausgerüsteter Veyron-Roadster 16.4 Grand Sport Vitesse auf der Teststrecke des Mehrmarkenanbieters im niedersächsischen Ehra-Lessien "geblitzt". Die 1200 PS der acht Liter großen Verbrennungsmaschine rief der chinesische Motorsportsmann Anthony Liu unter den strengen Blicken der TÜV-Aufsicht mit seinem bewährten Gasfuß ab.
"Absolut entspanntes offenes Fahren" – bei Startgeschwindigkeit des Airbus A 380 (geschlossen)
Da der Bestwert-Veyron mit geöffnetem Dachteil in Ehra-Lessien unterwegs war, stellte Bugatti mit Blick auf solvente und sturmfeste Zielkunden etwa aus China klar: "Bei offenen Fahrzeugen kommt es darauf an, Windgeräusche und Luftverwirbelungen im Innenraum möglichst gering zu halten. Im Vitesse gewährleisten ein speziell entwickelter Dachkantenspoiler sowie ein aufwändig konzipiertes Windschott absolut entspanntes offenes Fahren und waren Voraussetzung für die Weltrekordgeschwindigkeit von 408,84 km/h". Zum Vergleich: Die Abhebegeschwindigkeit des vierstrahligen – und allzeit komplett überdachten – Düsenverkehrsflugzeugs A 380 von Airbus wird in Piloten-Foren mit 300 km/h aufwärts ausgewiesen.
Keine Angaben hingegen machte Pkw-Produzent Bugatti zum Sitz des Haupthaars Lius nach dessen Sause. Doch dürfte der "Taikonaut" die ganze Schubstärke seines Vehikels ohnehin sorgsam behelmt erfahren haben. Denn nicht erst bei Tempo 408,84 würde schon Geschmeiß in der Art einer Stubenfliege an der ungeschützten Stirn des Homo sapiens wohl tiefen Eindruck hinterlassen. Von einer flatterhaften Kohlmeise ganz zu schweigen. Er habe zumindest "keine Beeinträchtigung durch den Wind“ verspürt, sagte Liu nach dem Express-Event. Gleichwohl hatte der Mann aus Fernost neben Benzin noch einen leicht erhöhten Adrenalinspiegel im Blut: "Das war ein sehr aufregendes Erlebnis“. Vergleichsweise nüchtern kommentierte Bugatti-Markenchef Wolfgang Schreiber die Spritztour Lius im Grand Sport Vitesse. Der Vierhundertachter mit Steuermann belege "erneut die technologische Führungsrolle, die Bugatti in der internationalen Automobilindustrie spielt“.
Lesen Sie auch: