Detroit. Der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn ist überzeugt von einem weiteren Siegeszug sogenannter Sports Utility Vehicle (SUV) in den Vereinigten Staaten von Amerika. "In diesem Segment sind für uns noch große Potenziale zu heben", erklärte der Topmanager auf Anfrage von Automobilwoche im Vorfeld der Detroit Motor Show. Auf der wichtigen Branchenmesse zeigt VW unter anderem den "Cross Blue", die Studie eines optisch an einen Tiguan im XL-Format erinnernden Geländewagens mit sechs Sitzen.
Allradautos und Freizeitmobile im Offroad-Look sind nach Autos im klassischen Design einer Stufenhecklimousine das beliebteste Fahrzeugsegment in Nordamerika. Die wichtige Vertriebsregion spielt im Zuge der VW-Wachstumsstrategie 2018 eine tragende Rolle in Winterkorns Plan, den Wolfsburger Mehrmarkenkonzern in spätestens fünf Jahren als ökonomisch und ökologisch weltweit führenden Fahrzeughersteller zu positionieren.VW-Chef sieht großes Potenzial für SUV in USA
Martin Winterkorn will das Wachstum der Volumenmarke Volkswagen in Nordamerika mit neuen Geländewagen stärken. "In diesem Segment sind für uns noch große Potenziale zu heben", sagte der VW-Konzernchef am Rande der Detroit Motor Show. Doch auch auf dem Boom-Markt China will das Unternehmen seinen SUV-Absatz ausbauen.
Chancen für Chattanooga
In VW-Kreisen gilt als ausgemacht, das eine Serienversion des Cross-Blue-SUV nicht mehr lange auf sich warten lässt. Für kinderreiche Kunden dürfte der Hersteller eine Version mit sieben Sitzplätzen auflegen. Wie Winterkorn gegenüber Automobilwoche andeutete, verspricht sich VW von einem solchen Fahrzeug auch gute Absatzchancen im Reich der Mitte: "China ist für derlei Produkte ohne Zweifel ebenfalls ein überaus interessanter Zielmarkt". Der asiatische Flächenstaat ist der größte Einzelmarkt des Unternehmens.
Gute Chancen auf den Zuschlag für die Produktion eines mittelgroßen SUV hat die neue VW-Fabrik Chattanooga im US-Bundesstatt Tennessee. Auf Anfrage betonte der dortige Werkleiter, Frank Fischer, dass der Standort für die SUV-Fertigung zwar durchaus in Frage komme, ein entsprechender Beschluss aber noch nicht gefallen sei. "Das Plazet zum Bau des Werks in Chattanooga war eine der mutigsten Entscheidungen in meiner Laufbahn", blickte Winterkorn am Ende des Gesprächs in Detroit zurück. "Eine neue Fabrik mit einem neuen Auto, gebaut von einem neuen Team – das war gewiss nicht ganz ohne Risiko". In Chattanooga fertigt VW die betont geräumige US-Version der Mittelklasselimousine Passat. Das Modell geriet Winterkorn zufolge "auf Anhieb zu einem rundum überzeugenden Verkaufsferfolg".
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