Rüsselsheim/Böblingen. Der IT-Dienstleister HP schließt den Standort Rüsselsheim mit 1100 Arbeitsplätzen trotz monatelanger Proteste der Belegschaft und Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern. "Die Geschäftsführung hat mit dem Betriebsrat eine Einigung über einen Sozialplan erzielt", bestätigte ein HP-Sprecher am Freitag auf Nachfrage der Automobilwoche. Zu Details wollte er sich nicht äußern, weil zunächst die Belegschaft am Montag informiert werden solle. Nach mehrfacher Anrufung einer Einigungsstelle habe man sich nun zu Abfindungsregeln und dem Einsatz von Transfergesellschaften geeinigt, sagte HP-Gesamtbetriebsratschef Günter Hornung zur Automobilwoche. Wie viele Stellen konkret abgebaut werden, ist noch nicht klar ersichtlich. Im Vorfeld war stets von 800 bis 850 Mitarbeitern die Rede gewesen. Rund 250 der IT-Experten könnten bei Opel unterkommen.
Die Opel-Muttergesellschaft General Motors verfolgt seit über einem Jahr die Strategie, wesentliche Teile der ausgelagerten IT wieder in Eigenregie zu erbringen (Insourcing). Davon erhofft sich GM eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und sinkende IT-Kosten. HP ist traditionell der größte IT-Dienstleister von GM und damit weltweit am stärksten betroffen. Viele Experten wechseln von HP zum Autohersteller. Im Ranking der Automobilwoche liegt HP mit einem Umsatz von 335 Millionen Euro an Nummer vier der 25 größten IT-Dienstleister für die deutsche Autobranche.Die Schließung des Standorts Rüsselsheim ist Teil einer strategischen Restrukturierung des HP-Konzerns, die bereits 2012 angekündigt worden war. Der Standort gehört zur Services-Sparte, wo im Wesentlichen das Outsourcinggeschäft zusammengefasst ist.IT-Dienstleister HP schließt Standort Rüsselsheim
Der US-IT-Dienstleister HP hat sich trotz massiver Proteste der Belegschaft und Arbeitnehmervertreter durchgesetzt: Der Standort Rüsselsheim mit 1100 Stellen wird geschlossen.