Stuttgart. Bosch wird den Mitarbeitern für das Geschäftsjahr 2012 eine Erfolgsprämie von 16,8 Prozent eines Monatsgehalts zahlen. Für das Rekordjahr 2011 waren es noch 36 Prozent gewesen. Ein Unternehmenssprecher begründete dies mit den rückläufigen Zahlen im vergangenen Jahr und bestätigte damit einen Bericht in der Freitagausgabe der "Stuttgarter Nachrichten". Die so genannte Arbeits- und Erfolgsprämie für Tarifbeschäftigte setzt sich aus einer Prämie und einem Dienstzeitzuschlag (Dienstjahre) zusammen. Die Arbeits- und Erfolgsprämie orientiert sich an der wirtschaftlichen Entwicklung des Vorjahres 2012 und berücksichtigt das operative Ergebnis. Aus diesen Gründen tue man sich schwer, absolute Zahlen zu nennen, so der Sprecher. Die genannten 16,8 Prozent seien der Durchschnitt für einen Tarifmitarbeiter.
Ganz anders stellt sich die Situation beim Konkurrenten Continental dar: Der Autozulieferer zahlt seinen rund 50.000 Tarifbeschäftigten in Deutschland einen Bonus von 900 Euro, nachdem das Unternehmen das vergangene Geschäftsjahr mit Rekorden abgeschlossen hat. 2012 bekamen Contis Mitarbeiter hierzulande 650 Euro. Autohersteller Daimler belohnt seine Mitarbeiter mit 3200 Euro, was aber auch deutlich weniger ist als im Jahr zuvor. Volkswagen schüttet pro Mitarbeiter 7200 Euro aus, Audi 8030 Euro.
Nach dem Rekordjahr 2011 ist Bosch vorläufigen Zahlen zufolge im vergangenen Jahr bei Umsatz und Gewinn zurückgefallen: Bereinigt um Wechselkurseffekte hat das Unternehmen mit 52,3 Milliarden Euro 0,9 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahr. Nominal ist der Umsatz um 1,6 Prozent gestiegen. Die Rendite vor Steuern und Zinsen ist auf rund zwei Prozent gefallen. Die Zielrendite liegt zwischen sieben und acht Prozent. Der Mischkonzern leidet vor allem an der schwachen Europa-Konjunktur und am Preisverfall in der Solarsparte, die zu einer Ergebnisbelastung von über einer Milliarde Euro geführt hat.
In der Kfz-Technik, die mehr als die Hälfte des Umsatzes ausmacht, stieg der Umsatz um 1,7 Prozent auf 30,9 Milliarden Euro. Das Industriegeschäft stagnierte bei acht Milliarden Euro, Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik wuchsen um 2,3 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Für Forschung und Entwicklung gab die Gruppe rund 4,5 Milliarden aus, nach 4,2 Milliarden Euro im Vorjahr.