Walldorf. Der einheitliche europaweite Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area - SEPA) stellt Unternehmen hinsichtlich ihrer Geschäftsprozesse und IT-Organisation vor große Herausforderungen. Ab dem 1. Februar 2014 lösen SEPA-Zahlungsformate die nationalen Formate ab. Fachbereich und IT-Abteilung sollten daher so früh wie möglich aktiv werden und eine Betroffenheitsanalyse durchführen, wie die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) rät. Aus der Analyse lasse sich dann ein Projektplan für die individuelle Umstellung ableiten.
Die DSAG e. V. in Walldorf versteht sich als eine unabhängige Interessenvertretung aller SAP-Anwender in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die 1997 als eingetragener Verein gegründete DSAG zählt heute 2500 Mitgliedsunternehmen und hat sich als eine der größten SAP-Anwendergruppen weltweit etabliert. Im Arbeitskreis Automotive sind rund 200 Firmen mit insgesamt zirka 600 Mitgliedspersonen registriert. Darunter sind zahlreiche namhafte Automobilhersteller und Zulieferer. Der Walldorfer Softwarekonzern SAP ist mit der so genannten "SAP Enterprise Resource Planning"-Lösung in der Automobilindustrie weltweit Standard. Die Software deckt alle wichtigen Prozesse in einem Fertigungsunternehmen ab.SAP ist im Ranking der Automobilwoche mit einem Umsatz von 620 Millionen Euro der zweitgrößte IT-Dienstleister für die Autoindustrie in Deutschland hinter T-Systems und vor IBM.Europäischen Zahlungsverkehr frühzeitig vorbereiten
Ab dem 1. Februar 2014 lösen einheitliche, europaweite Zahlungsformate (SEPA) die nationalen Formate ab. Betroffen sind davon verschiedene Abteilungen im Unternehmen. Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) rät, den Fach- und IT-Abteilungen frühzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen.
Funktionalität bis Frühjahr 2013
"Ein erster Blick auf die SAP-Funktionen hat gezeigt, dass der Durchdringungsgrad der Module mit SEPA-Funktionen unterschiedlich groß ist", weiß Rainer Böhle, Sprecher der DSAG-Themengruppe SEPA. Die notwendigen Abrundungen wurden nun von DSAG und SAP gemeinsam beschrieben und priorisiert. Die Anpassung der SAP-Software sollte daraufhin im Rahmen der gesetzlichen Änderungen erfolgen. So die Erwartungshaltung der DSAG. Die benötigte Funktionalität sollte dabei spätestens im Frühjahr 2013 vorliegen, mahnt die DSAG.
Von der Umstellung wird der DSAG zufolge in erster Linie die Finanzbuchhaltung betroffen sein, da diese Abteilung den Bankverkehr abwickelt. So muss beispielsweise das Zahlungsverkehrsprogramm angepasst werden, um die neuen SEPA-XML-Zahlungsformate verarbeiten zu können. Die Auswirkungen erstrecken sich aber auch auf die Abteilungen, die die Kunden- und Lieferstammdaten pflegen. Neu angelegte Stammsätze sind in den Bankadressen mit IBAN (International Bank Account Number) und BIC (Bank Identifier Code) zu versorgen; vorhandene Bankadressen können mit maschineller Unterstützung konvertiert werden. Nicht zu unterschätzen seien auch die Auswirkungen auf den Schriftverkehr mit Kunden (Mandatsverwaltung oder Vorab-Ankündigung des Lastschrifteinzugs), so die Organisation.