Hamburg. Die Auseinandersetzung von Volkswagen und Burkhard Weller mit den Incentive-Forschern um Universitätsprofessor Ferdinand Dudenhöffer geht unvermindert weiter. In der jüngsten Runde des Ringens um das Rabattgebaren im deutschen Autohandel reagiert der Hochschullehrer vom CAR-Center Automotive Research der Universität Dusiburg-Essen mit harschen Worten auf eine Stellungnahme aus der VW-Zentrale. Die Wolfsburger hatten jüngst einen offenen Brief Wellers wohlwollend kommentiert, in dem dieser Dudenhöffer scharf attackiert (Automobilwoche berichtete).
"Die Behauptungen von Herrn Weller sind nachweisbar falsch. Damit sind auch die aus seiner Aussage abgeleiteten Implikationen falsch", teilt Dudenhöffer in einer aktuellen Erklärung mit. "Da VW die tatsächlichen Sachzusammenhänge kennt, überrascht es, dass sich der VW-Konzern zu diesen falschen Behauptungen einschließlich der abgeleiteten Folgen bekennt".Rabatt-Debatte: Replik aus dem Ruhrgebiet
Im Scharmützel zwischen dem Volumenhersteller VW, dem Fahrzeughändler Burkhard Weller und dem Wissenschaftler Ferdinand Dudenhöffer gibt es neue Munition. Der "Autoprofessor" von der Uni Duisburg-Essen schießt zurück, er wertet die jüngste Stellungnahme aus Wolfsburg als verschroben. Der verbale Geleitschutz für Wellers offenen Brief falle "scheinheilig" aus.
Berufung auf akademisch akurate Untersuchungsmethodik
Dudenhöffer zufolge analysiert sein Team "zur Analyse der Rabattsituation im deutschen Automarkt monatlich mehrere tausend Datensätze". Dies ermögliche ein "wissenschaftlich fundiertes, objektiv überprüfbares Incentive-Bild über den deutschen Automarkt" und spiegele jeweils das aktuelle Rabattierungsverhalten der Branche wider.
"Vor diesem Hintergrund erscheinen das Schreiben von Herrn Weller und die darauf beruhende Stellungnahme von VW skurril", endet Dudenhöffers Replik. "Offensichtlich will derjenige, der den Rabattwettwerb mit hohen Händlerprämien anschürt, sich bei demjenigen darüber beklagen, der dieses Verhalten mit objektiv nachzuvollziehenden Marktdaten wissenschaftlich analysiert. Umgangssprachlich könnte man von 'Scheinheiligkeit' sprechen."
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