Aller Anfang ist schwer: Vom ersten türkischen Auto, dem Devrim, gab es 1961 gerade mal vier Exemplare. Und selbst wenn es der Anadol danach auf immerhin rund 80.000 Einheiten gebracht hat, ist das jetzt auch schon wieder bald 40 Jahre her. Seitdem hat sich die Türkei zwar als zuverlässiger Auftragsfertiger für Ford oder Fiat, Renault oder Toyota erwiesen, die in guten Jahren 1,5 Millionen Autos unter fremder Flagge montieren.
Doch dem stolzen Staatschef Recep Erdogan war das zu wenig. Deshalb hat er vor gut zehn Jahren einen eigenen türkischen, natürlich voll elektrischen Autohersteller angemahnt und damit als patriotisches Pendant zu Tesla die Türkiye'nin Otomobili Girişim Grubu oder kurz: Togg auf den Weg gebracht.
Der Hersteller wird von industriellen Schwergewichten aus dem Handel, der Telekommunikation, der Elektronik und dem Maschinenbau finanziert und vom ehemaligen Bosch-Manager Gürcan Karakas geführt. 2018 gegründet, hat Togg Erdogan schon 18 Monate später zwei Prototypen präsentieren lassen und in Gemlink auf der asiatischen Seite des Bosporus eine Fabrik für später mal 175.000 Autos im Jahr aus dem Boden gestampft. Im letzten Jahr wurde mit der Produktion des Geländewagens T10X begonnen, dem im nächsten Jahr als T10L eine Limousine in der Länge des VW ID.7 folgen soll.