Wer sich mit Top-Managern der deutschen Automobilindustrie über Tesla unterhalten wollte, bekam meist nur wenige dünne Sätze zu hören. Man wolle andere Wettbewerber nicht öffentlich kommentieren, heißt es dann schmallippig. Zwischen den Zeilen schwang aber stets auch Bewunderung mit. Für den beeindruckenden Weg von Tesla an die Spitze der Elektrohersteller, für die effiziente Produktion, für die überlegene Software. Doch die jüngsten Entwicklungen beim US-Unternehmen sorgen in der Branche für mehr als nur Stirnrunzeln.
Nach einem für Tesla-Verhältnisse schwachen ersten Quartal schlug am Wochenende die Meldung ein, Tesla beerdige seine Pläne für ein Einstiegsmodell im Preissegment von 25.000 Dollar. CEO Elon Musk dementierte scharf, doch der Aktienkurs gab erneut nach. Prompt kündigte Musk an, statt des "Volks-Tesla" am 8. August ein eigenes Robotaxi vorzustellen. Es ist ein weiteres Experiment des Elektro-Pioniers nach dem Start des Cybertrucks im vergangenen Jahr. Denn schon mit den geringen Stückzahlen des Elektro-Pick-ups lassen sich kaum große Margen erzielen (in Europa kann das Fahrzeug derzeit nicht einmal zugelassen werden), auch das Geschäftsmodell Robotaxi ist aktuell noch nicht annähernd existent.