Nicht erst bis 2030, sondern schon für die nächsten drei Jahre kündigt der Volkswagen-Konzern für seine in China vertretenen Marken 40 Modellneuheiten an, die Hälfte davon elektrifiziert. Dazu zählten mindestens acht China-spezifische reine Elektroautos. Bis 2030 will der Volkswagen-Konzern in China mehr als 30 neue reine Elektroautos auf den Markt bringen. Auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verzichtet der Konzern aber auch künftig nicht. Sie spielten bis auf Weiteres eine wichtige Rolle zur Finanzierung der technologischen Transformation.
Neue Einstiegsmodelle der Marke Volkswagen in der Kompaktklasse sollen eine besonders wichtige Rolle für den Turnaround in China spielen. Ein Segment, das laut des Konzerns in Zukunft mehr als 50 Prozent des Marktes ausmachen soll. Bis 2026 möchten die Wolfsburger hier Kostenparität gegenüber dem lokalen Wettbewerb erreichen.
Dazu beitragen soll die neue China Main Platform (CMP) für vollelektrische Kompaktmodelle im Einstiegssegment, die Volkswagen derzeit in seinem Forschungs- und Entwicklungszentrum der Volkswagen China Technology Company (VCTC) in Hefei entwickelt. Für das größte Entwicklungszentrum des Konzerns außerhalb Deutschlands und die benachbarten Produktionsanlagen kündigte der Konzern erst Anfang April weitere 2,5 Milliarden Euro Investitionen an.
In die CMP integrierte Bausteine wie die neue, zusammen mit XPeng entwickelte Elektrik- und Elektronik-Architektur CEA (China Electrical Architecture) oder die Verwendung von neuen Batterietechnologien sollen die Kosten um 40 Prozent senken. Als Starttermin für erste Serienfahrzeuge auf der CMP-Plattform nannte Volkswagen bereits zu einem früheren Zeitpunkt das Jahr 2026.
Dabei gehe es nicht darum, das Netzwerk an Zulieferern stärker zu lokalisieren und beispielsweise deutsche Zulieferer in China abzulösen. "Im Zentrum stehen maßgeschneiderte Lösungen für den chinesischen Markt", so Brandstätter. Große Kostenvorteile ergeben sich laut Brandstätter auch durch die neue Elektronik-Architektur, die mit deutlich weniger Steuergeräten auskommt und beispielsweise auch weniger Kabel benötigt. Zudem erlaube die Zusammenarbeit mit XPeng größere Stückzahlen, was ebenfalls zur Kostensenkung beitrage.