Streik bei Zulieferer stoppt Stellantis-Produktion

Ein anhaltender Streik bei einem französischen Zulieferer sorgt bereits seit einer Woche für einen Produktionsausfall bei Stellantis. Der Autobauer hat die Fertigung in drei großen europäischen Werke bis auf Weiteres eingestellt. Das bestätigte am Freitag ein Konzernsprecher der Automobilwoche. Die Produktion steht nach weiteren Angaben aus dem Konzern bereits seit dem 22. April still.

Betroffen sind das große Werk in Poissy, wo auch der Opel Mokka gebaut wird, sowie das Werk im französischen Hordain und im britischen Luton. Grund ist ein seit dem 17. April geführter Streik bei dem Zulieferer MA France (ehemals Magnetto), der Karosserie-Teile für die Marken Peugeot, Citroen, Opel und DS produziert. Auch für Renault ist MA France tätig.

Der Sprecher des Autobauers erklärte dazu: "Das Management von MA France führt derzeit Gespräche mit Gewerkschaftsvertretern. Wir sind weiterhin optimistisch, eine Lösung für die Wiederaufnahme des Betriebs zu finden.“

Auf die Frage, wie viele Fahrzeuge von welchen Modellen nicht gebaut werden können, gab das Unternehmen keine Antwort.

MA France ist Teil der italienischen CLN-Gruppe und spezialisiert auf Pressteile. Der Streik wurde von den französischen Gewerkschaften ausgerufen, weil sie befürchten, dass MA France die Produktion nach Polen verlagert.

Ein Vertreter der Gewerkschaft CGT erklärte, man werde so lange streiken, bis Garantien für eine dauerhafte Zukunft des Werkes in Aulsnay-sous-Bois unterschrieben seien. Mehrere Gewerkschaften in Frankreich sind empört darüber, dass Stellantis jüngst Rekordgewinne verbuchte, zugleich aber die Zulieferer immer stärker unter Druck setzt.

Stellantis hatte in der Vergangenheit mehrfach Probleme mit MA France. 2021 waren die Lieferverträge zeitweise ausgesetzt worden. Grund waren damals nach Angaben des Autobauers "nicht wettbewerbsfähige Preise." Auch in den USA gibt es Auseinandersetzungen mit Lieferanten.