Neuzulassungen: Audi, BMW, Mercedes mit heftigem Minus im Mai

Die drei deutschen Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes haben auf ihrem Heimatmarkt im Mai mächtig Federn gelassen. Nach absoluten Zahlen mussten sie die höchsten Rückgänge aller Marken hinnehmen.

Audi kam dabei mit  minus 3910 Neuzulassungen (minus 18 Prozent) noch vergleichsweise glimpflich davon. Bei Mercedes (minus 8079 Neuzulassungen, minus 29 Prozent) und bei BMW (minus 8921 Neuzulassungen, minus 32 Prozent) sind die Neuzulassungsrückgänge wesentlich stärker.

Alle Hersteller leiden darunter, dass die hohen Auftragsbestände aus dem Jahr 2022 inzwischen abgebaut sind und die Verkaufszahlen nicht mehr stützen. Hinzu kommt die Kaufzurückhaltung der Verbraucher aufgrund von Inflation und Unsicherheit über das Verbrenner-Aus.

Audi kämpft zusätzlich noch mit den Lieferengpässen bei den V6- und V8-Motoren. BMW verweist auf den hohen Anteil von Eigenzulassungen im Mai 2023. Nach den Krisen-Jahren habe man die Zahl der Vorführwagen wieder auf das normale Niveau erhöht. Tatsächlich lag die Eigenzulassungsquote von BMW damals bei 33 Prozent, was ungewöhnlich hoch ist.

Die stärksten prozentualen Zuwächse der Top 15 Marken haben Peugeot mit plus 71 Prozent und Volvo mit plus 65 Prozent. Volumenmäßig stützen Seat (plus 4602 Neuzulassungen) und Skoda (plus 4329 Neuzulassungen) die gesamten Neuzulassungen am stärksten. Marktführer VW trug mit 3805 Neuzulassungen ebenfalls dazu bei, dass die gesamten Neuzulassungen nicht noch schwächer ausfielen.

Im Mai sind insgesamt acht chinesischen Marken in der Zulassungsstatistik vertreten. Zusammen kamen sie auf 3233 Neuzulassungen und einen Marktanteil von 1,4 Prozent. MG Roewe steht dabei für 83 Prozent und kommt auf 2699, ein Plus von 52 Prozent. Die nächststärkeren Marken sind GWM (268) und BYD mit 201 Neuzulassungen.

Tesla verzeichnet mit minus 64 Prozent den höchsten prozentualen Rückgang aller Marken.

Allgemein müssen die reinen E-Autos nach dem Ende des Umweltbonus im Mai erwartungsgemäß starke Einbußen hinnehmen. Die 29.708 Neuzulassungen bedeuten einen Rückgang von fast 31 Prozent.

Allerdings scheint sich der Marktanteil mit 12,6 Prozent, nach 12,2 Prozent und 11,9 Prozent in den beiden Vormonaten zu stabilisieren. Im Gesamtjahr 2023 lag er noch bei 18,4 Prozent.

Mit den aktuellen Rahmenbedingungen und ohne Marketingmaßnahmen der Hersteller ist für das Gesamtjahr 2024 mit zirka 360.000 BEV-Zulassungen zu rechnen. Das wären gut 30 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die 14.038 Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden bedeuten ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Marktanteil liegt aktuell bei 5,9 Prozent. Vor dem Auslaufen des Umweltbonus Ende 2022 hatte er zwei Jahre jeden Monat bei über zehn Prozent gelegen.

Insgesamt wurden in Deutschland im Mai 236.425 Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Rückgang von 4,3 Prozent beziehungsweise von 10.541 Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat. Gegenüber dem Mittel der fünf Vorkrisenjahre bedeutet dies ein Minus von 22 Prozent. Nach fünf Monaten liegen die Neuzulassungen noch 5,2 Prozent im Plus, verglichen mit den Vorkrisenjahren beträgt das Minus 19,5 Prozent.

Aktuell zeigen die inländischen Auftragseingänge deutscher Hersteller eine recht stabile Entwicklung auf niedrigem Niveau. Nach Meldungen des Verbands der Automobilindustrie (VDA) lagen sie im Mai sechs Prozent über Vorjahr. Allerdings waren sie im Vorjahr auf einem äußerst niedrigen Niveau. Verglichen mit Mai 2022 liegen sie aktuell 14 Prozent niedriger.

Für das laufende Jahr erwartet die Automobilwoche mit 2,85 Millionen Neuzulassungen ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr. Obwohl für die kommenden Monate mit keinem deutlichen Einbruch gerechnet wird, bleibt die Summe der verbleibenden sieben Monate unter dem Vorjahreswert. Speziell im August und Dezember – hier gab es im vergangenen Jahr sehr hohe Zulassungen aufgrund der Änderungen beim Umweltbonus – werden die diesjährigen Neuzulassungen deutlich im Minus liegen.