Nach Gewinnwarnung: Knaus Tabbert-Chef geht

Deutschlands zweitgrößter Wohnmobil- und Caravanhersteller Knaus Tabbert verliert wenige Tage nach einer erneuten Gewinn- und Umsatzwarnung seinen Vorstandsvorsitzenden. Das Unternehmen teilte am Montag mit, CEO Wolfgang Speck verlasse das Unternehmen bereits zum 31. Oktober "aus persönlichen Gründen."

Ein Nachfolger benannte das börsennotierte Unternehmen noch nicht. Übergangsweise wird der bisherige COO Werner Vaterl das Unternehmen als CEO leiten. Den ebenfalls vakanten Posten des Finanzvorstandes will Knaus Tabbert demnächst wieder besetzen, die Gespräche dazu befinden sich laut Unternehmen in einem fortgeschrittenen Stadium.

Die Aufsichtsratsvorsitzende Esther Hackl sprach Speck ihren Dank aus: „Wir danken Wolfgang Speck für sein Engagement in den letzten elf Jahren, in denen er Knaus Tabbert gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen zu einem der erfolgreichsten Reisemobil-Hersteller in Europa weiterentwickelt hat.“

Die Aktien des Unternehmens sind zuletzt auf nahezu den tiefsten Stand seit dem Börsenstart im September 2020 gefallen. Binnen Jahresfrist verlor das Papier rund die Hälfte seines Wertes. 
 

Erst im Juli hatte Knaus Tabbert seine Umsatz- und Ertragsprognose für 2024 zurückgenommen. Die Handelspartner stehen wegen der deutlich gestiegenen Zinsen unter Druck und bestellen weniger Fahrzeuge. Für 2026 hat Knaus Tabbert – ebenso wie zahlreiche andere Caravan- und Wohnmobilhersteller – seine Produktionsziele deutlich verkleinert.

Konkret will das Unternehmen bis zum Jahresende seine eigenen Bestände deutlich abbauen, ebenso unfertige Erzeugnisse. Dadurch sollen liquide Mittel zu Gunsten des operativen Cash-Flow freigesetzt werden.

Zu den Marken der Gruppe gehören unter anderem Knaus, Weinsberg und Tabbert. Größter Rivale in Deutschland und Europa ist die Hymer-Gruppe.

Insgesamt stieg aber dennoch in Deutschland der Absatz von Wohnmobilen per Ende September um sechs Prozent.