BYD Sealion7: Chinesisches E-SUV fordert deutsche Elite heraus

Mit dem neuen Sealion7 bringt BYD ein Modell auf den Markt, das die gehobene E-SUV-Mittelklasse in Europa herausfordert. Der chinesische Hersteller zielt auf Konkurrenten wie den Audi e-tron, den Porsche Macan und das Mercedes EQE SUV – und das zu einem vergleichsweise günstigen Einstiegspreis von 47.990 Euro.

Der Sealion7 beeindruckt mit einer Länge von 4,83 Metern und einem niedrigen Aufbau, der dank der flachen Blade-Batterie möglich wird. Dies verleiht ihm eine sportliche Silhouette und klare Linien. Auch im Innenraum überzeugt das Modell mit Geräumigkeit: Ein Radstand von 2,93 Metern bietet großzügige Beinfreiheit in beiden Sitzreihen. Zudem verfügt das Modell über ein Kofferraumvolumen von 520 bis 1.789 Litern sowie einen praktischen Frunk.

Das Innendesign orientiert sich an einer minimalistischen Gestaltung mit wenigen Tasten und einem zentralen, drehbaren Display. Anders als bei Tesla wirkt das Interieur jedoch einladender, dank hochwertiger Materialien und einer harmonischen Architektur. Hier setzt BYD auf ein klares, modernes Design, ohne den kalten, nüchternen Stil vieler amerikanischer Hersteller zu kopieren.

Auch das Fahrgefühl überzeugt: Der flache Akkupack sorgt dafür, dass der Fahrer im Sealion7 dichter am Asphalt sitzt, was das Fahrgefühl und die Verbindung zur Straße verbessert. Hinzu kommt ein gut abgestimmtes Fahrwerk mit wählbaren Modi für Standard und Sport sowie eine zweistufige Rekuperation. Diese Kombination vermittelt Fahrspaß, sowohl auf geraden Strecken als auch in Kurven.

Im Basis-Modell treibt ein Heckmotor mit 313 PS das Fahrzeug an. Für 53.990 Euro bietet BYD eine Variante mit Allradantrieb und zusätzlichem Frontmotor, der die Gesamtleistung auf 530 PS erhöht. Damit sprintet der Sealion7 in 4,5 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h.

Die Energie liefert ein 82,5 kWh großer Akku, der beim Heckantrieb für eine Reichweite von 482 Kilometern und im Allradmodell für 456 Kilometer sorgt. Für die Topversion des Sealion7 wird eine Batterie mit 91,3 kWh angeboten, die eine Reichweite von bis zu 502 Kilometern ermöglicht. Außerdem kann die stärkere Batterie mit bis zu 230 kW geladen werden, wodurch sich die Ladezeit für 10 bis 80 Prozent von 24 auf 18 Minuten verkürzt.

Trotz der gelungenen Fahrdynamik gibt es Kritik an der Bedienung. Die Vielzahl an Assistenzsystemen erweist sich als zu aufdringlich und führt zu einem ständigen Signalton, der an ein Spielcasino erinnert. Zwar lassen sich die Assistenten wohl abschalten, doch die Sprachsteuerung ist noch unausgereift und die Menüführung kompliziert.

BYD verzichtet weitgehend auf physische Tasten und setzt stattdessen auf Touchscreen-Bedienung. Dies könnte für weniger technikaffine Nutzer herausfordernd sein. Und je länger man auf dem Bildschirm nach dem richtigen Menüpunkt sucht, desto böser bimmelt der Aufmerksamkeits-Assistent.