Audi-Werk in Brüssel ist ab Ende Februar Geschichte

Audi hakt das Kapitel Brüssel endgültig ab. Das Unternehmen hat am Donnerstag beschlossen, die Autoproduktion am 28. Februar 2025 enden zu lassen. Einen Sozialplan für die rund 3000 Beschäftigten wird es nicht geben. Wie das Unternehmen berichtet, hätten Arbeitnehmervertreter auch ein "sechstes, nochmal verbessertes Angebot" abgelehnt.

Schon im Februar hatte die Automobilwoche darüber berichtet, dass Brüssel die Schließung droht. Im Sommer schließlich machte Audi seine Pläne dazu öffentlich. Es ist eine Reaktion auf die schwache Nachfrage nach der ersten Generation von Elektroautos der Ingolstädter.

In Brüssel wird das große SUV Q8 e-Tron gebaut. Spätestens seit dem Start des kleineren, aber technisch reiferen Q6 e-tron gibt es kaum Kunden für das SUV.

Seit dem Sommer hatte Audi einen Investor für das Werk gesucht. Es gab Gerüchte um ein Interesse des chinesischen Autobauers Nio. Ein Nutzfahrzeughersteller zeigte zuletzt Interesse, sprang aber schließlich ab. Auch Pläne für ein Recyclingwerk zerschlugen sich. 

"Wir hätten uns einen gemeinsamen Abschluss des Informations- und Konsultationsprozesses einschließlich eines Sozialplans gewünscht und waren bis zuletzt kompromissbereit", sagte Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker. "Leider haben die Sozialpartner unser letztes, nochmals verbessertes Angebot abgelehnt."

Die Beschäftigten hatten immer wieder, teils heftig, gegen die geplante Schließung protestiert. Zugleich markiert die Schließung von Brüssel eine Zäsur: Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass ein Werk im Volkswagen-Konzern geschlossen wird. Ein solches Szenario droht auch in Deutschland, wo der Vorstand Werke von VW Pkw zur Disposition gestellt hat. (hev)