Neue Panne bei der VW-Tochter Cariad: Die Daten von 800.000 Autos standen ungeschützt im Internet.
VW: Die Daten zahlreicher Fahrzeuge standen ungeschützt im Internet.
Bewegungsdaten von 800.000 Autos der Marken VW, Audi, Skoda und Seat sowie Kontaktinformationen ihrer Besitzer haben offenbar monatelang ungeschützt im Internet gestanden.
Wie der das "Manager-Magazin“ berichtet, waren sie in einem Cloud-Speicher von Amazon zugänglich. Bei 460.000 Autos sollen sogar präzise Standortdaten einsehbar gewesen sein, die es erlaubt hätten, Bewegungsprofile zu erstellen.
VW hat den Fehler eigenen Angaben zufolge inzwischen behoben. Nur der Chaos Computer Club, der den Konzern Ende November auf das Leck aufmerksam gemacht hat, habe auf die Daten zugegriffen.
Betroffen gewesen seien Fahrzeuge, die für Online-Dienste registriert waren, bei denen es um das Ladeverhalten der Nutzer ging. Der Computerclub habe nur dank seines Fachwissens Rückschlüsse auf bestimmte Nutzer ziehen können, das sei mit hohem Aufwand verbunden gewesen, so VW. Die Hacker hätten keinen Zugriff auf die Fahrzeugfunktionen gehabt.
Moderne Fahrzeuge sammeln zahlreiche Daten ihrer Nutzer, um diese im Alltag zu unterstützen. So können sie etwa bei wiederkehrenden Fahrten, zum Beispiel zur Arbeit, vor Staus und Sperrungen warnen und alternative Routen vorschlagen oder Restaurants oder Aussichtspunkte entlang der Strecke vorschlagen.
Die Daten sind wertvoll, weil sie weitere Geschäfte erlauben. So kann das Fahrzeug dem Fahrer beispielsweise mitteilen, dass bald eine Inspektion ansteht, direkt eine Werkstatt vorschlagen und mit Einverständnis des Nutzers gleich einen Termin vereinbaren. Es ist deshalb umstritten, wer diese Daten nutzen darf. Freie Werkstätten fürchten beispielsweise eine Benachteiligung im Vergleich zu markengebundenen Betrieben. (swi)
