Umfrage: Musk spricht trotz Provokationen Käufer an

Die Vereinigten Staaten schlagen mit Präsident Donald Trump ein neues Kapitel in der Geschichte auf. Eng an seiner Seite: der streitbare Multi-Unternehmer und Tesla-Chef Elon Musk: Verbale Angriffe, unerwünschte Tipps und die Unterstützung rechter Parteien gehören seither zum Alltag – auch in Deutschland.

Musk polarisiert. Die Mehrheit der Verbraucher stört sein eigenwilliges Verhalten. Für knapp zwei Drittel der Verbraucher (65 Prozent) ist Musks Verhalten eher ein Grund, vom Kauf eines Teslas künftig Abstand zu nehmen. Immerhin: Knapp jeder Fünfte (19 Prozent) fühlt sich davon angesprochen und zum Kauf eines Teslas ermutigt. Die verbliebenen 16 Prozent können sich nicht entscheiden.

So lauten die Ergebnisse einer Umfrage, die das Umfrageinstitut Civey für die Automobilwoche durchgeführt hat. Dafür wurden Mitte Januar rund 5000 Verbraucher befragt.

„Kaum ein anderes Unternehmen ist so eng mit seinem CEO verbunden wie Tesla mit Elon Musk – eine Verbindung, die Fluch und Segen zugleich ist“, so Civey-Autoexperte Christian Riedl. „Diese Polarisierung birgt erhebliche Risiken für die Marke, da sie das Produkt – in diesem Fall die Fahrzeuge – in den Hintergrund rückt.“

Noch sei unklar, ob Tesla das Markenimage langfristig stärker von der Person Musk lösen wird und Innovationen sowie Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Kommunikation stellen wird, um wieder breitere Akzeptanz zu gewinnen.

Laut Umfrage scheint die Marke derzeit von ihrem streitbaren Chef eher zu profitieren. Denn wenn 20 Prozent sich von dem Verhalten eher zum Tesla-Kauf motiviert fühlen, hat die Marke noch viel unerschlossenes Potenzial.

Im vergangenen Jahr brachen Neuzulassungen des E-Autoherstellers in Deutschland um mehr als 40 Prozent auf rund 37.600 Pkw ein. Beim weltweiten Absatz verteidigte Tesla den Titel des größten E-Auto-Herstellers knapp vor BYD.

Wenig verwunderlich: Vor allem bei AfD-Wählern kommt Musk mit seinem Verhalten gut an. Mehr als jeden Zweiten (53 Prozent) spornt dies eher zum Kauf an. Musk hatte sich mit AfD-Chefin Alice Weidel kurz vor der Umfrage öffentlichkeitswirksam unterhalten und in den Wahlkampf eingemischt. Aber auch bei den Unterstützern von Sahra Wagenknecht (BSW) findet Musk mit 17 Prozent Zustimmung viel positive Resonanz.

Anders sieht es erwartungsgemäß am anderen Ende des Parteienspektrums aus: Bei Wählern von SPD (drei Prozent), Grünen (vier Prozent) und Linken (fünf Prozent) findet Musk mit seinem Verhalten kaum Zustimmung.

Auffällig ist, dass eher junge Verbraucher das Verhalten des Tesla-Chefs begrüßen: Jeder Vierte zwischen 18 und 29 Jahren fühlt sich angesprochen. Zwischen 30 und 39 Jahren ist es sogar knapp ein Drittel (30 Prozent).

Zwischen den Geschlechtern gibt es nur wenig Unterschiede: Nahezu bei jeder fünften Frau (18 Prozent) und jedem fünften Mann (20 Prozent) stößt das Verhalten auf Wohlwollen und stimuliert damit eher zum Tesla-Kauf.