Im Sommer beginnt BMW mit der Vorserienfertigung der Neuen Klasse in München. Erstes Modell: die rein elektrische 3er-Limousine.
Im Zeitplan: Peter Weber, Leiter des Werks München, gab jetzt ein Update zum Umbau des Werks München. 2026 soll hier die Serienfertigung des ersten Modells der Neuen Klasse starten.
Bei der Einführung der Neuen Klasse will BMW keine Zeit verlieren. Deshalb soll noch im Sommer die Vorserienfertigung des ersten Modells in München starten, obwohl sich das Werk München noch im Großbaustellen-Modus befindet.
Die Hallen für den neuen Karosseriebau sowie für Montage und Logistik sind bereits geschlossen. Die Installation der Produktionsanlagen hat aber erst vor wenigen Wochen begonnen.
Dass man dennoch schon in wenigen Monaten mit der Vorserienfertigung beginnen kann, macht ein Kunstgriff im BMW-Netzwerk möglich. Die Vorserien-Fahrzeuge werden im Pilotwerk des Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ) in Garching gefertigt, unterstützt von der Produktionsmannschaft des Werks München.
Zudem arbeitet die Anlaufmannschaft aus München eng mit den Produktionsexperten im Werk Debrecen zusammen, wo der Produktionsstart für die Neue Klasse noch in diesem Jahr erfolgt. Zwar wurde das Werk Debrecen auf der grünen Wiese neu gebaut, die Produktionstechnologie und -prozesse sind aber identisch.
BMW Produktionsvorstand Milan Nedeljković bezeichnet das Werk München als Musterbeispiel für das auf Innovation und Flexibilität getrimmte Produktionsstrategie von BMW.
Die Serienproduktion des ersten Modells der Neuen Klasse aus Münchner Fertigung dürfte zwischen dem zweiten und dritten Quartal 2026 starten. Kurz danach dürfte die Markteinführung anstehen.
Die Vorbereitung des Werks München für die Fertigung der BMW Neue-Klasse-Modelle umfasst im Wesentlichen die drei Hauptgebäude Karosseriebau, Montage und Logistik. Der Neubau des Werks im Werk erfolgt bei laufendem Betrieb mit einer Tagesproduktion von 900 bis 1.000 Einheiten.
Der Produktionsstart des ersten Modells der Neuen Klasse erfolgt in der ersten Hälfte des Jahres 2026. BMW investiert in den Neubau rund 650 Millionen Euro.
Neuer Karosseriebau:
Das neue Gebäude hat eine Länge von 206 Metern und ist 85 Meter breit. Das entspricht einer Grundfläche von knapp 18.000 qm (17.680qm). Produziert wird zukünftig auf drei Ebenen. Die Gebäudehöhe ist 36 Meter.
Neue Montage und Logistik:
Die neue Fahrzeugmontage inkl. Logistik besteht aus zwei Gebäuden, der nördlichen Montagehalle und dem Hauptgebäude. Das nördliche Gebäude hat eine Länge von 166 Metern und ist 55 Meter breit. Das sind über 9.000 qm Fläche (9.130 qm). Die Produktion verteilt sich auf drei Ebenen, wodurch das Gebäude eine Höhe von 35 Metern hat.
Wie BMW bestätigte, wird als erstes Neue-Klasse-Fahrzeug eine Limousine im Werk München gefertigt. Wie Automobilwoche aus Unternehmenskreisen erfahren hat, handelt es sich um den elektrischen 3er.
Ein logischer Schritt wäre das allemal, zieht man in Betracht, wie intensiv der Autobauer zum bevorstehenden beim Start des Projekts Neue Klasse die eigene Historie zitiert: München ist das Stammwerk von BMW, der 3er wird dort seit 50 Jahren gebaut und ist die Produktions-Ikone des Werks.
Wie Werkleiter Peter Weber sagte, liegt man mit den Umbauarbeiten, die Ende 2025 abgeschlossen sein sollen, im Zeitplan: „Mit dem Produktionsstart der Neuen Klasse werden wir in München ein hochmodernes Werk haben, das sich durch Flexibilität, Innovationen und vor allem Effizienz auszeichnet.“
Dabei hob Weber hervor, dass man mit der neuen Klasse die Fertigungskosten im Werk München um zehn Prozent senken werde. Dafür sorgen optimierte Produktionsabläufe, eine gezielte Automatisierung sowie die neue Fahrzeugarchitektur.
Da man zudem nur eine Antriebsvariante habe, fallen einige Produktionsschritte und Teile weg. Als Beispiel nannte Weber den Bereich Kabelbäume, die bisher je nach Motorvariante unterschiedlich und komplex im Einbau sind.
Die BMW-Werke sind so aufgestellt, dass unterschiedliche Modellvarianten als auch unterschiedliche Antriebsarten auf einem Band produziert werden können. Da der Hochlauf der E-Mobilität nicht einfach zu prognostizieren ist, setzt BMW auf flexible Werke, die sowohl Fahrzeuge mit Verbrenner als auch solche mit E-Antrieb produzieren können.
Das gilt vorerst auch für das Werk München. Hier wird stufenweise bis 2027 auf E-Modelle der Neuen Klasse umgestellt, parallel dazu läuft die Verbrennerproduktion noch bis Ende 2027 weiter. Debrecen und München sind dann die einzigen reinen E-Autowerke im BMW Netzwerk.
